Nach erfolgreicher Installation des Proxmox Backup Servers kann die Konfiguration über das Webinterface vorgenommen werden (https://IP:8007) werden. Achten Sie auf die korrekte Angabe des Ports. Dieser Artikel zeigt, welche Schritte erforderlich sind, um einen Proxmox Backup Server einzurichten.
In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie ein ZFS Pool und ein Backup Datastore erstellt werden kann.
Zuerst muss man alle Disks die man für den Backup-Datastore verwenden möchte mit GPT initialisieren, dies geht über die GUI via Administration > Storage / Disks > Initialize with GPT oder auf der Kommando-Zeile mit
sgdisk /dev/sdX
In diesem Test haben wir einen RAID-Mirror verwendet, bei einer größeren Anzahl von Festplatten kann auch ein RAID-10 oder RAID-Z2/ RAID-Z3 verwendet werden. Proxmox empfiehlt SSD-only für den Backup-Storage. Sollte dies aus Kostengründen nicht umsetzbar sein, so empfehlen wir den Einsatz eines ZFS Special Device - beispielsweise Intel Optane. Hat man den Pool erstellt so wird dieser automatisch auch als Backup-Datastore in den PBS eingebunden. Nun kann man unter Datastore > pbs-local den erstellten Datenstore einsehen.
In diesem Abschnitt werden die Aufbewahrungsfristen von den Backups definiert und eingestellt:
Thomas Krenn empfiehlt bei Einführung des Proxmox Backup-Servers eine Testphase um die korrekten Einstellungen für Prune und GC zu finden. Der Prune-Simulator hilft hier sehr gut.
Erklärung Prune: Prune prüft anhand der eingestellten Aufbewahrungs-Fristen (Retention) ob bestimmte Backups aus dem Index entfernt werden können. Im Index sind die Informationen zu allen Blöcken der Backups enthalten, welche über den PBS auf ein anderes System wiederhergestellt werden könnten. Gibt es z.B. von einem Block 6 Versionen = 6 Backups und eine Retention von 5 ist eingestellt, so löscht Prune beim Prune Schedule die älteste Version des Blocks aus dem Index, sodass die Retention wieder korrekt eingehalten wird und nur noch 5 Versionen des Blocks vorhanden sind. Wann Prune dies tut kann über "Prune Schedule" eingestellt werden. Während des Vorgangs wird keine Last am Storage erzeugt, sodass der Prune Schedule zu beliebigen Zeiten ausgeführt werden kann.
Erklärung Garbage Collection: Der Garbage Collector schnappt sich die von Prune aus dem Index ausgeschlossenen Blöcke und löscht diese auch vom Storage. Dies erzeugt Last auf dem Storage und kann bei vielen Backups auch mal länger dauern. Je nach Wunsch empfehlen wir die Ausführung der Garbage Collection einmal täglich oder einmal wöchentlich.
Default hat der User root@pam Vollzugriff. Über Configuration > Accesscontrol > User Management können zusätzliche User angelegt werden, welchen man dann unter Permissions entsprechend in deren Rechten einschränkt. Default hat jeder neu erstellte User die Rolle NoAccess. Das Rollen und Rechte-Konzept kann in der Proxmox-Dokumentation eingesehen werden. Einfacher funktioniert die Zuweisung noch auf Datatstore-Ebene. Unter Datastore > pbs-local kann man unter Permissions angelegte User entsprechend dem Datastore zuordnen und eine Rolle vergeben.
In diesem Abschnitt wird erklärt, wie man den Proxmox Backup Server in einem PVE-System hinzufügen kann:
Da nun der PBS im Proxmox VE System hinterlegt ist kann man testweise ein Backup durchführen, dazu am Besten ein Einmal-Backup durchführen indem man entweder auf einen Container oder auf eine VM klickt und Backup > Backup now auswählt. Bitte beachten Sie die verschiedenen Backup-Modes, welche in der Proxmox Dokumentation bestens beschrieben sind. Nach erfolgreichem Backup sieht man das Backup sowohl in der PVE in der GUI als auch auf dem Proxmox Backup Server.
Autor: Jonas Sterr Ich beschäftige mich mit den Themen Software Defined Storage, Proxmox Virtualisierung auf Basis von KVM, QEMU & Ceph im Produktmanagement der Thomas-Krenn.AG in Freyung. Proxmox ist meine absolute Leidenschaft und ich freue mich gerne über Kontaktanfragen und einen Austausch auf LinkedIn.
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