Discrete Device Assignment - DDA
Seit Windows Server 2016 kann mit Hilfe der diskreten Gerätezuweisung (Discrete Device Assignment, DDA) ein komplettes PCIe-Gerät in eine VM übertragen werden. Dies ermöglicht einen hochperformanten Zugriff auf Geräte wie NVMe SSDs oder Grafikkarten innerhalb einer VM bei Verwendung des normalen (nativen) Treiber des Geräts in der VM.
Anforderungen
Systemanforderungen:[1]
- Möglichkeit, dem Betriebssystem die direkte Konfiguration der PCIe-Fabric zu gewähren (Native PCI Express Control)
- Der PCIe Root Complex muss Access Control Services (ACS) unterstützen, die es Hyper-V ermöglichen, den gesamten PCIe-Datenverkehr durch die I/O MMU zu leiten.
- Diese beiden Fähigkeiten werden normalerweise nicht direkt im BIOS des Servers angezeigt, sondern sind oft hinter anderen Einstellungen versteckt. Die gleichen Fähigkeiten sind beispielsweise für die SR-IOV-Unterstützung erforderlich, und im BIOS müssen Sie möglicherweise "Enable SR-IOV" einstellen.
Geräteanforderungen:
- Nicht jedes PCIe-Gerät kann mit Discrete Device Assignment verwendet werden. Zum Beispiel werden ältere Geräte, die Legacy (INTx) PCI Interrupts nutzen, nicht unterstützt. In vier Blogbeiträgen von Jake Oshin werden weitere Einzelheiten erläutert.[2][3][4][5]
- Nvidia stellt in der Virtual GPU Software Documentation eine Support Matrix bereit. Laut v13.0 vom 26.08.2021 gilt:[6]
- Folgende GPUs werden unterstützt:
- A10
- A16
- A30
- A100
- M6, M10, M60
- P4, P6, P40, P100, P100 12GB
- T4
- V100
- Die folgenden GPUs werden nur im anzeigelosen Modus (displayless mode) unterstützt und bieten keine Unterstützung für physische Anzeigen (physical displays):
- NVIDIA A40
- NVIDIA RTX A5000, NVIDIA RTX A6000
- Quadro RTX 6000, Quadro RTX 6000 passive
- Quadro RTX 8000, Quadro RTX 8000 passive
- Bei GPUs mit mehr als 16 GB GPU-Speicher schlägt Microsoft Discrete Device Assignment (DDA) schlägt fehl. Einen Workaround zu diesem Problem finden Sie hier:
- Microsoft DDA fails with some GPUs - Workaround (docs.nvidia.com)
- Folgende GPUs werden unterstützt:
Machine Profile Script
Microsoft stellt ein Machine Profile Script zur Verfügung, mit dem überprüft werden kann, welche Geräte eines Systems Discrete Device Assignment unterstützen:
Weitere Informationen
- Deploy graphics devices using Discrete Device Assignment (docs.microsoft.com, 21.08.2019)
- NVIDIA Virtual GPU Software Supported GPUs (docs.nvidia.com)
Einzelnachweise
- ↑ Plan for Deploying Devices using Discrete Device Assignment - System Requirements (docs.microsoft.com)
- ↑ Discrete Device Assignment: Description and background (Part 1) (docs.microsoft.com, Team-Blog, 21.08.2019)
- ↑ Discrete Device Assignment: Machines and devices (Part 2) (docs.microsoft.com, Team-Blog, 20.03.2019)
- ↑ Discrete Device Assignment: GPUs (Part 3) (docs.microsoft.com, Team-Blog, 21.08.2019)
- ↑ Discrete Device Assignment: Guests and Linux (Part 4) (docs.microsoft.com, Team-Blog, 21.08.2019)
- ↑ Virtual GPU Software Supported Products (docs.nvidia.com)
Autor: Werner Fischer Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.
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