Windows für SSDs optimieren

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In diesem Artikel finden Sie wichtige Informationen, wie Sie Ihr Windows 7-Betriebssystem für eine SSD optimieren, um die größtmögliche Performance zu erreichen. Unter Windows 8.1 und 10 sind diese Maßnahmen unseren Informationen und Tests nach nicht mehr erforderlich. Selbst Windows 7 erkennt SSDs zuverlässig und stellt sich laut Microsoft korrekt darauf ein.[1]

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Defragmentierung abschalten

Bei einer Defragmentierung werden logisch zusammenhängende Datenblöcke, die über das gesamte Speichermedium verstreut sind, so angeordnet, dass sie möglichst aufeinanderfolgend auf dem Datenträger liegen.[2]

SSDs sollen nicht defragmentiert werden. Obwohl eine Defragmentierung bei normalen Festplatten die Performance verbessern kann, bringt eine Defragmentierung von SSDs keinen Performancegewinn, sondern kann sogar die Performance verschlechtern.

Windows 7 und folgende Versionen führen daher keine Defragmentierungen von SSDs durch. Sie können dies auch überprüfen, siehe Windows 7 Defragmentierung von SSDs abschalten.

Prefetch und Superfetch deaktivieren

Prefetch ist dafür zuständig, dass häufig verwendete Daten auf den vorderen Teil der Festplatte eingelagert werden.

Superfetch lagert häufig verwendete Daten & Programme direkt in den RAM ein.

Beides ist bei der Lesegeschwindigkeit der SSD unnötig.

Konfigurationsschritte:

  1. Start
  2. Regedit als Administrator ausführen
  3. links im Verzeichnis "HKEY_LOCAL_MACHINE"
  4. "SYSTEM/CurrentControlSet/Control/SessionManager/MemoryManagement/PrefetchParameters"
  5. "Enable Prefetcher" und "Enable Superfetch" durch Doppelklick öffnen und den Wert auf "0" ändern

Weitere Informationen:

Readyboot deaktivieren

Readyboot beschleunigt den Boot-Vorgang von Windows und kommt bei der Verwendung von herkömmlichen HDDs zum Einsatz. Readyboot verwendet externe USB Flash Speicher (USB - Sticks) als Cache für eine langsame interne HDD.

Konfigurationsschritte:

  1. Start
  2. Systemsteuerung
  3. System und Sicherheit
  4. Verwaltung
  5. Leistungsüberwachung
  6. Links "Sammlungssätze" bzw. "Datensammlersätze" aufklappen und Doppelklick auf "Startereignis-Ablaufverfolgungssitzungen"
  7. Rechtsklick auf "Readyboot"
  8. "Eigenschaften" wählen
  9. Reiter Ablaufverfolgungssitzungen
  10. Häkchen bei "Aktiviert" entfernen

Weitere Informationen:

Auslagerungsdatei auf HDD verschieben

Eine Auslagerungsdatei erhöht die Größe des nutzbaren Arbeitsspeichers auf einem Rechner. Geht die freie Kapazität des vorhandenen physischen Speichers (RAM) zur Neige, lagert Windows Teile davon in die Auslagerungsdatei aus und verhindert damit Programm- oder Systemfehler.

Bei Rechnern, die nur mit einer kleinen SSD ausgestattet sind und daneben über eine herkömmliche Festplatte verfügen, kann die Auslagerungsdatei auf diese Festplatte verschoben werden:

Konfigurationsschritte:

  1. Rechtsklick auf Computer
  2. Eigenschaften -> Erweiterte Systemeinstellungen
  3. Leistung_Einstellungen -> Erweitert
  4. Einstellungen
  5. Erweitert
  6. Virtueller Arbeitsspeicher ändern
  7. "Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwenden" abwählen
  8. Systemfestplatte auswählen und keine Auslagerungsdatei einstellen
  9. Zielfestplatte auswählen
  10. Benutzerdefinierte Größe festlegen (es kann auch die empfohlene Größe übernommen werden)

Weitere Informationen:

TRIM-Unterstützung überprüfen

Mit dem ATA Trim Kommando teilt das Betriebssystem einer SSD mit welche Datenbereiche nicht mehr benötigt werden und damit als gelöscht angesehen werden können. Wenn die gesamte Kapazität einer SSD genutzt wird erhöht ATA Trim die Performance und Lebensdauer der SSD.

Konfigurationsschritte:

  1. Eingabeaufforderung als Administrator ausführen
  2. "fsutil behavior query DisableDeleteNotify" eingeben
  3. wird "DisableDeleteNotify =1" ausgegeben, ist die TRIM-Unterstützung deaktiviert und kann mit "fsutil behavior set DisableDeleteNotify 0" aktiviert werden

Weitere Informationen:

Ruhezustand deaktivieren

Der Ruhezustand verkürzt die Zeit deutlich, die Windows für den Boot-Vorgang von einer klassischen Festplatte benötigt. SSDs haben im Vergleich zu Festplatten deutlich geringere Zugriffszeiten, wodurch der Startprozess deutlich kürzer dauert. Systeme mit SSDs profitieren daher kaum vom Ruhezustand.

Für den Ruhezustand hinterlegt Windows auf dem Systemlaufwerk eine Datei, die so groß ist wie der physische Arbeitsspeicher (RAM). Vor allem bei kleineren SSDs kann das Deaktivieren des Ruhezustands wertvollen freien Speicherplatz auf der SSD bringen.

Konfigurationsschritte:

  1. Eingabeaufforderung als Administrator ausführen -> "powercfg -h off" eintippen

Weitere Informationen:

Systemwiederherstellung deaktivieren

Weitere Informationen:

Autostart optimieren

Wenn viel Software installiert ist, die bei jedem Windows-Start mitgeladen werden, dann verzögert das den Startvorgang erheblich.

Konfigurationsschritte:

  1. Windows-Taste
  2. "msconfig" in die Suchzeile tippen und Enter drücken
  3. Systemstart
  4. alle nicht benötigten Programme rausnehmen

AHCI-Modus im BIOS aktivieren

Beim IDE- und RAID-Modus laufen die Festplattencontroller häufig mit veralteten Treibern. Das hat zur Folge, dass TRIM nicht funktioniert, daher wird hier unbedingt der AHCI-Modus benötigt. Stellt man im BIOS des Mainboards den Festplattencontroller einfach auf SATA AHCI um, bootet das System nicht, bzw. der Bootvorgang wird mit einer Fehlermeldung (Bluescreen) quittiert.

Konfigurationsschritte:

  1. Start
  2. Regedit als Administrator ausführen
  3. Entweder: "HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\Msahci" oder: "HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\IastorV"
  4. rechts Doppelklick auf "DWORD-WERT" mit der Kennzeichnung "Start" klicken und dort "0" eingeben
  5. PC/Server Neu Starten
  6. Im BIOS AHCI einstellen

Weitere Informationen siehe:

Einzelnachweise

Weitere Informationen


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Autor: Armin Oberneder

Armin Oberneder ist seit knapp 10 Jahren bei der Thomas-Krenn.AG tätig. Dort ist er aktuell im Solutions Bereich des Produktmanagements eingesetzt und kümmert sich somit um alle kundenspezifischen Anfragen rund um Server, Storage, Virtualisierung und Netzwerk. Armin hat sich in den vergangen Jahren vor Allem auf Windows Server, Software-Defined-Technologien und Netzwerktechnik spezialisiert.

Aufgrund dieser Spezialisierungen ist er für die Planung und die Implementation von Windows Server Umgebungen bei Kunden zuständig. Bei Problemen kümmert er sich darum, dass schnellstmöglichst eine Lösung gefunden wird.

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