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      Thomas-Krenn-Award – Die ersten Gewinner

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      • von Ulrich Wolf
      • in Messen & Events · Über Thomas-Krenn
      • — 14.12.2018 um 10:57

      Noch bis Ende Januar läuft die Bewerbungsfrist für den Thomas-Krenn-Award 2019. Wir freuen uns auch diesmal wieder auf viele interessante Bewerbungen von Open-Source- und Community-Projekten, die wir mit Hardware im Gesamtwert von 6500 Euro unterstützen werden. Aus diesem Anlass hier ein kleiner Rückblick auf die Gewinner bei der allerersten „Thomas-Krenn Open Source Förderung“, wie sie damals noch hieß.

      Vor inzwischen fast neun Jahren ging 2010 die Thomas-Krenn Open Source Förderung an den Start, aus der dann später der Thomas-Krenn-Award wurde. Neun Jahre sind in der IT-Welt eine sehr lange Zeit. Um so erfreulicher ist es, dass alle Gewinner-Projekte aus diesem Jahr nach wie vor aktiv sind und sich zum Teil sehr erfolgreich entwickelt haben.

      2010 gab es fünf Gewinner, auf die das Preisgeld aufgeteilt wurde. Der erste Preis ging an OpenChrom, eine Software für die chemische Analytik. Mit Navit und Open Streetmap folgten auf den nächsten Plätzen zwei Projekte rund um Navigation und Geodaten. Zwei weitere Hardware-Gutscheine gingen an ein Community-Radio in Rostock und an den Terminalserver X2Go. Was ist in Zwischenzeit aus diesen sehr unterschiedlichen Projekten geworden?

      Erfolgsstory für wissenschaftliche Software

      Der Werdegang von OpenChrom stellt eine echte Erfolgsgeschichte für wissenschaftliche Open Source Software dar. Das Programm dient der herstellerunabhängigen Analyse von Massenspektrometrie-Daten, die bei der Chromatographie anfallen. Die Kombination Chromatographie/Massenspektrometrie kommt in der Chemie, Biologie, Materialprüfung, in den Geowissenschaften oder auch der Archäologie als Standardverfahren zum Einsatz, um chemische Elemente oder Verbindungen zu bestimmen. Die Hersteller der Analysegeräte koppeln aber in der Regel die Gerätesteuerung mit der Auswertung und verwenden proprietäre Dateiformate. Der Vergleich von Daten, die mit unterschiedlichen Geräten gewonnen wurden, ist somit schwierig. OpenChrom löst dieses Problem. Es entstand im Rahmen einer Dissertation an der Uni Hamburg und war 2010 noch recht jung. Inzwischen hat der der Hautpautor der Software, Dr. Phillip Wenig, seine eigene Firma rund um OpenChrom gegründet, die seit 2013 am Markt ist. Die Lablicate GmbH bietet Services rund um OpenChrom an und entwickelt eine Enterprise-Version mit erweiterten Features.

      Freie Geodaten und Navigation

      Auch die Zweit- und Drittplatzierten der Open Source Förderung 2010 haben sich erfolgreich weiterentwickelt. Navit ist eine Software zur Offline-Navigation für Android, iOS, Linux, Windows und weitere Plattformen ohne Nutzer-Tracking. Wer nicht möchte, dass Google oder Apple Bewegungsdaten sammelt, sollte Navit eine Chance geben. Als komplett freies und relativ kleines Projekt bietet es zwar nicht den Komfort etwa von Google Maps, ist jedoch mit Karten von Open Street Map durchaus brauchbar und wird von engagierten Freiwilligen nach wie vor aktiv entwickelt. Letzteres gilt natürlich auch für Open Street Map (OSM) selbst, die große Community-getriebene Karten- und Geodaten-Sammlung, die in manchen Gegenden dieser Welt mehr Details zu bieten hat als selbst Google Maps. Schon 2010 hatte OSM eine engagierte Community aufgebaut, aber im Jahr 2018 ist es definitiv eines der weltweit aktivsten Community-Projekte überhaupt. Über eine Million Menschen haben schon Daten zu Open Street Map beigetragen.

      Vom Radio zum Remote Desktop

      Im Vergleich dazu nimmt sich das Mitmachradio LOHRO, das 2010 eine Hardwarespende von uns erhielt, zwar bescheiden aus. Aber auch dieses Rostocker Projekt erfreut sich bester Gesundheit, informiert äußerst engagiert, vielseitig und auf hohem Niveau über lokale Belange der Hansestadt und bringt natürlich jede Menge guter Musik jenseits des Mainstreams.

      Last, aber ganz bestimmt nicht least sei X2Go erwähnt, ein Remote Desktop System zum Zugriff auf den Linux-Desktop von Windows- MacOS- oder anderen Linux-Systemen aus. Auch X2Go erfreut sich nach wie vor einer aktiven Entwickler-Community, bringt regelmäßig aktuelle Versionen heraus Die Software wird vor allem in Bildungseinrichtungen, aber auch in zahlreichen Unternehmen eingesetzt. X2Go kam zwar 2010 „nur“ auf Platz 5, schaffte es aber im darauffolgenden Jahr auf das Siegertreppchen und erreichte den zweiten Platz.

      Bewerbungsfrist für 2019 läuft

      Unsere unabhängige Jury hat also offenbar bereits im ersten Jahr der Förderung von Open Source Projekten ein gutes Gespür für nachhaltig erfolgreiche Projekte bewiesen. Und wir sind, ganz ehrlich gesagt, auch ein klein wenig stolz darauf, dass wir mit unserer Hardware einen Beitrag zur Entwicklung dieser Projekte leisten konnten. Nach diesem Blick in die Vergangenheit aber jetzt einer in die nahe Zukunft: Die Bewerbungsfrist für den Thomas-Krenn-Award 2019 läuft noch bis zum 27. Januar 2019. Zu den Chemnitzer Linuxtagen im März werden die Gewinner bekanntgegeben. In unserem Onlineshop finden Sie alle Infos zur Bewerbung für den Thomas-Krenn-Award.

      Tags: Open SourceOpen Source FörderungThomas-Krenn-Award

      Ulrich Wolf

      — Ulrich Wolf

      Ulrich Wolf war bei der Thomas-Krenn.AG von 2014 bis 2018 als Manger Communications tätig. Als externer Berater unterstützte er die Thomas-Krenn.AG anschließend bis 2021 im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Er ist seit 1999 in der IT-Welt als Redakteur, PR-Spezialist und IT-Berater unterwegs. Nebenbei kann er auch in der Praxis die Finger nicht ganz von der Technik lassen, mag Linux und andere unixoide Systeme und die Programmiersprache Ruby.

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