Thomas-Krenn-Award 2019 – Publikumsvoting
2Für den Thomas-Krenn-Award 2019 gab es dieses Jahr wieder zahlreiche Einsendungen von spannenden Open-Source-Projekten. Zum ersten Mal fließt nun neben den Mitgliedern einer unabhängigen Jury auch die Stimme des Publikums in die finale Wertung mit ein. Damit wollen wir die Open-Source-Community noch mehr in die Vergabe des Thomas-Krenn-Awards miteinbinden und Ihnen hiermit ermöglichen, Ihre Favoriten zu unterstützen.
Die Thomas-Krenn.AG vergibt diesen Preis bereits seit vielen Jahren an herausragende Open-Source-Projekte. Die drei Gewinner erhalten von Thomas-Krenn Server-Hardware ihrer Wahl im Wert von insgesamt 6.500 Euro. Für viele Projekte ist der Award auch eine hervorragende Gelegenheit mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für die Entwickler und Unterstützer zu erreichen. Die Preisvergabe erfolgt wie bereits in den letzten Jahren auf den Chemnitzer Linux-Tagen am 16. & 17. März 2019. Gerne können Sie den Link zur Abstimmung über den Thomas-Krenn-Award auch teilen.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme und die Unterstützung des Open-Source-Gedankens und nun viel Spaß beim Abstimmen!
Die Frist für die Einreichung von Publikumsstimmen ist der 28. Februar 2019.
Das Publikumsvoting ist beendet – die Gewinner werden in Kürze bekannt gegeben.
Projekt-Bewertung:
In unserer Abstimmung können Sie die Open-Source-Projekte per Drag&Drop in der von Ihnen gewünschte Reihenfolge (Platz 1 bis 12) platzieren.
Zur Bewertung orientieren Sie sich gerne an den offiziellen Jury-Kriterien für den Thomas-Krenn-Award:
- Bedeutung für die Zielgruppe (z.B. großer Nutzerkreis, Ersatz für sehr teure proprietäre Software, wichtig für Interoperabilität etc…)
- Technische Innovation
- Aktive und/oder große Community
- Reifegrad des Projektes
Die diesjährigen Projekte in der Übersicht:
[be]LUG
[be]LUG ist ein seit 2003 bestehender, gemeinnütziger Verein, ansässig in Berlin-Moabit, der durch kostenlose Veranstaltungen, Vorträge, und Workshops die Verbreitung und das Wissen über freie Software, mit besonderem Bezug auf GNU/Linux fördert.
Zusätzlich dazu bietet der Verein durch seine Mitglieder im Rahmen wöchentlicher Treffen Unterstützung bei Problemen mit freier Software und Linux-Systemen an. Diese Unterstützung erfolgt wie alle Veranstaltungen entgeltfrei und kann unabhängig von einer Mitgliedschaft von jedem in Anspruch genommen werden. Durch dieses regelmäßige und verlässliche Angebot ermöglicht es [be]LUG ungeschulten Menschen, sich ohne Inkaufnahme der Gefahr eines unbrauchbaren Systems zwanglos mit freier Software zu beschäftigen. [be]LUG ist damit quasi ein Anker in einem Biotop freier Software, der der Gemeinschaft ein Wachsen und Gedeihen ermöglicht.
BeeGFS
Seit 2016 ist BeeGFS ein Open-Source-Produkt, das die HPC-Community, Forschungseinrichtungen und andere führende Industriezweige wie KI, Deep Learning, Life Sciences sowie Öl und Gas mit einem parallelen Dateisystem bedient, das für kleine oder große IO-Profile ausgelegt und auf alle Größen skalierbar ist. BeeGFS wurde mit einem starken Fokus auf Leistung entwickelt und wird von Tausenden von Kunden auf der ganzen Welt eingesetzt. 2018 erhielt BeeGFS eine der größten Auszeichnungen der HPC-Industrie, als es auf der SuperComputing Conference in Dallas die beste HPC-Speichertechnologie oder als das beste Produkt erhielt.
Cryptdomainmgr
Cryptdomainmgr ist ein Python-Programm, welches TLS-Zertifikate, TLSA-Domaineinträge und DKIM-Schlüssel automatisch erneuert. Das Verfahren „DNS-Based Authentication of Named Entities“ (DANE) koppelt TLS-Zertifikate über Hashwerte (TLSA-Einträge) an die DNS-Zone. Im Falle einer kompromittierten Zertifizierungsstelle (CA) kann über den DNS-Eintrag die Richtigkeit des Zertifikates nachgewiesen werden. An unberechtigte Dritte ausgestellte Zertifikate werden entlarvt. Die DNS-Zone darf jedoch nicht kompromittiert sein und sollte per DNSSEC abgesichert werden. Um den Versand betrügerischer E-Mails zu erschweren, signieren Mailserver E-Mails mit einem DKIM-Schlüssel. Die Signatur kann über den DKIM-Eintrag in der Absenderdomain validiert werden. Das Fälschen der Absenderdomain wird dadurch entdeckt.
Die asymmetrischen Schlüsselpaare für die DKIM-Signatur und TLS-Zertifikate müssen regelmäßig erneuert werden, um den Angriffszeitraum bei gebrochenen Schlüsseln gering zu halten. Cryptdomainmgr erneuert die Schlüssel sowie DH-Parameter automatisch lückenlos ohne Downtime in drei Phasen: Prepare, Rollover, Cleanup. Auch negative Caching stellt dadurch kein Problem dar.
Freifunk Frankfurt am Main & Kubernetes für Freifunk
Freifunk ist eine bundesweite und nicht-kommerzielle Initiative zur Förderung eines freien und kostenlosen Gemeinschaftsnetzes mit Zugang zum Internet. Es bietet ein Medium zur Volksbildung sowie Erforschung von Netzwerktechnologien und betreibt dezentrale Dienste für die Allgemeinheit. Freifunk ermöglicht WLAN-fähigen Geräten, dass diese sich per WLAN kostenlos und ohne Anmeldung mit dem Freifunk-Netz verbinden können. Damit fördert Freifunk einen freien und unabhängigen Zugang zur digitalen Teilhabe. Hierbei werden die WLAN-Router von der Community bereit- und aufgestellt, die Server-Infrastruktur hingegen wird vom Freifunk Frankfurt am Main e.V. betrieben.
Die Community Freifunk Frankfurt entstand im Jahre 2012, der Verein „Freifunk Frankfurt am Main e.V.“ wurde im Jahr 2014 gegründet. In den vergangenen Jahren hat Freifunk sehr an Popularität gewonnen. So ist in Deutschland die Anzahl der (Mesh-) Konten auf über 46.000 und die Anzahl der Communities auf über 500 gestiegen. Das Frankfurter Freifunknetz besteht zurzeit aus ca. 570 WLAN-Routern, über welche sich täglich in der Spitze bis zu 2.500 Nutzer gleichzeitig mit dem Freifunknetz und damit auch mit dem Internet verbinden.
Home Assistant
Home Assistant ist eine Open Source Heim-Automatisierungsplattform, welche in Python geschrieben ist und ohne Cloud auskommt. Unterschiedlichste Geräte lassen sich kontrollieren und automatisieren. Die Heizung, die Beleuchtung, Mediaplayer oder automatische Rollläden im Haus oder der Wohnung können nach Bedarf oder anderen Gegebenheiten gesteuert werden. Das heißt, dass beispielsweise die Heizung eingeschaltet wird, wenn der Arbeitsplatz am Abend verlassen wird oder die Wohnzimmer-Lampe sich einschaltet und die Rollläden geschlossen werden, wenn es draußen dunkel wird und jemand zu Hause ist.
Es besteht eine breite Unterstützung für Geräte, wie Hubs, Kamera, HiFi-Komponenten und Fernseher, mechanische Schlösser, Tore und Türen, Kalender oder Staubsauger, welche sich im Handel kaufen lassen. Unter den fast 1200 Integrationen sind jedoch auch Web-Dienste für Wetter, Börsen-Informationen oder des öffentlichen Verkehrs, Sprachsteuerung und Text-to-Speech vorhanden. Anwender haben die Wahl von unterschiedlichsten Typen von Benachrichtigungen, welche sie über Ereignisse und Zustände in ihrem Heim informieren.
Die Automatisierung liefert die Funktionalität, um auf Änderungen mit Aktionen zu reagieren. Digitale, numerische und zeit- oder standort-basierende Auslöser stehen zur Verfügung, so dass unter Berücksichtigung von optionalen Konditionen sich die vorhandenen Geräte ein-, ausschalten oder regeln lassen. Die manuelle Steuerung kann mit Hilfe eines modernen Web-Interface bewerkstelligt werden.
Home Assistant ist mittlerweile etwas mehr als fünf Jahre alt und steht unter der Apache-Lizenz. Die stetig wachsende Community sorgt für eine konstante Weiterentwicklung, neue Integrationen und biete schnelle Hilfe bei Installations- und Konfigurationsproblemen.
j-lawyer.org
Das Projekt zielt darauf ab, eine professionelle und vollumfängliche Software für die alltägliche Arbeit von Juristen zu sein. Sie bietet aktuell neben Dokumentenverwaltung und -automatisierung, Adress- und Aktenverwaltung auch Funktionen wie direkte Recherche in Urteilen und Gesetzen, Schnittstellen zu Drebis (Versicherungen) und dem besonderen elektronischen Anwaltspostfach beA (in Arbeit) u.v.m.
Die Software besitzt eine 3-Schichten-Architektur mit Datenbank (MySQL oder MariaDB), Middleware (Wildfly AS) und Client (Java). Ein Mischbetrieb verschiedener Betriebssysteme innerhalb eines Netzwerkes ist möglich.
Der Markt für Kanzleisoftware ist nahezu vollständig von kommerziellen und proprietären Anwendungen beherrscht. Open Source-Lösungen in dieser Branche haben meist einen sehr begrenzten Fokus. j-lawyer.org möchte hingegen eine vollständige Lösung für den gesamten Kanzleialltag bieten.
Kivitendo
kivitendo ist eines der wenigen Open Source ERP Systeme, die den deutschen Standards entsprechen. Entstanden ist es als Zweig von SQL-Legder.
kivitendo hat einen guten Funktionsumfang und ist für kleinere und mittlere KMU’s in der Standardversion geeignet ihre Geschäftsprozesse gut abzubilden.
Mittels Geduld und Ausdauer stellt das Projekt nun eine gelungene betriebswirtschaftliche Standardanwendung dar.
Nach 13 Jahren Projekt-Historie sowie vieler erfolgreich durchgeführter Betriebs- und Wirtschaftsprüfungen besitzt das Projekt auch großes Vertrauen bei seinen Benutzern.
kivitendo besticht durch seine geringe Lernkurve, sich in das Programm einzuarbeiten. Das Design befindet sich aktuell in der Überarbeitung.
linuxmuster.net
linuxmuster.net ist eine Weiterentwicklung der freien Schulserverlösung openML und damit der direkte technische Nachfolger der PaedML-Linux 5.
Alle Kenntnisse, die ein Netzwerkbetreuer oder eine Einrichtung hinsichtlich openML/paedML(R)5 erworben hat, bleiben weiter nutzbar und werden nachhaltig auf Basis des vorhandenen Wissens weiterentwickelt.
linuxmuster.net ist frei verfügbar (Open Source) und ohne Lizenzierung oder Aktivierung einsetzbar.
Semantic MediaWiki (SMW)
Semantic MediaWiki (SMW) ist eine freie Erweiterung von MediaWiki – dem Wiki-System auf dem auch Wikipedia aufbaut – mit der die Inhalte eines Wikis durchsucht, organisiert, gebrowst, ausgewertet und mit anderen geteilt werden können. Während traditionelle Wikis nur Texte enthalten, die Computer weder verstehen noch auswerten können, fügt Semantic MediaWiki semantische Annotationen hinzu, und bringt so die Möglichkeiten des Semantischen Webs ins Wiki.
Semantic MediaWiki wird gegenwärtig auf gut 1.800 öffentlichen Wikis eingesetzt. Bekannte öffentliche Wikis sind beispielsweise das „Free Software Directory“ der Free Software Foundation, die Plattform „Web Platform Docs“ des World Wide Web Consortium sowie die SNPedia, welche das Thema Genetik behandelt oder die Plattform Verwaltungskooperation.eu und das Wien Geschichte Wiki. Organisationen, die SMW intern benutzen, umfassen unter anderem Pfizer, das Metropolitan Museum of Art, das US-Verteidigungsministerium oder auch die NASA.
Semantic MediaWiki steht unter der GPL-2.0+ Lizenz und verfügt über eine aktive Entwickler-Community.
Suricata
Suricata ist ein Network Intrusion Detection System (NIDS). Es wird durch die Open Information Security Foundation (OISF) entwickelt und betreut. Die Software steht unter einer freien GPLv2 Lizenz. Neben dem Betrieb als IDS bietet Suricata auch einen Network Intrusion Prevention System (NIPS) Modus an der direkt in den Datenverkehr eingreift und Pakete blockieren kann.
WPIA
Die World Privacy and Identity Association (WPIA) – Verein zur Förderung von sicheren Technologien und Grundrechten im Internet mit Sitz in Graz (https://wpia.club) hat sich als ein Ziel gesetzt, eine Community basierte CA zu betreiben, bei der jede Privatperson fortgeschrittene S/MIME-Zertifikate kostenfrei erhalten kann.
Diese Zertifikate können zum Verschlüsseln von elektronischen Daten sowie von juristisch belastbaren Unterschriften genutzt werden. Aktuell wird die CA von der TÜV IT einem Audit nach ETSI TS 101 456 v1.4.1 unterzogen. Nach dem erfolgreichen Audit in diesem Jahr wird die CA ihren Betrieb aufnehmen und öffentlich verfügbar sein.
[…] Jury als auch durch ein „Publikumsvoting“ bestimmt – und wir brauchen Eure Hilfe: gebt Eure Stimme ab! Teilnehmen kann man hier, und es werden keine persönlichen Daten abgefragt – lediglich das […]
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