Virtual Machine Manager - GUI zur Verwaltung virtueller Maschinen
| Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel / diese Kategorie sich entweder auf ältere Software/Hardware Komponenten bezieht oder aus sonstigen Gründen nicht mehr gewartet wird. Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert und ist rein zu Referenzzwecken noch hier im Archiv abrufbar. |
|---|
Der Virtual Machine Manager, auch genannt virt-manager, bildet als Desktop-Tool eine einheitliche Benutzeroberfläche für libvirt. Es unterstützt die Verwaltung von Qemu/KVM, Xen und LXC Container.[1] Dieser Artikel zeigt, wie Sie sich unter Ubuntu 16.04 mithilfe des virt-managers zu einem KVM-Host verbinden, neue virtuelle Maschinen anlegen und installieren.
Installation des virt-managers
Der virt-manager kann in Ubuntu bequem über den Paketmanager installiert werden, die Installation erfolgt in diesem Beispiel auf einem Desktop-Computer und nicht auf dem libvirt-Host. Eine Installation auf dem libvirt-Host ist natürlich ebenso möglich, die Anbindung erfolgt dann im virt-manager über eine lokale Verbindung zum libvirt-Daemon.
sudo apt-get install virt-manager
Installation einer virtuellen Maschine auf einem entfernten Host
Auf den Folgenden Screenshots wird erläutert, wie Sie eine Verbindung zu einem entfernten libvirt-Host aufnehmen und eine virtuelle Maschine darauf installieren.
Verbindung hinzufügen
Das folgende Beispiel zeigt die Installation einer VM mit einem Ubuntu Server 16.04.1 Image.
-
Starten Sie den Virtual Machine Manager und klicken Sie auf Add Connection...
-
Es wird nun eine SSH-basierte Verbindung zu einem remote Host angelegt, geben Sie dazu die entsprechenden Daten des Servers ein. Die generierte URI im unteren Bereich zeigt, dass die Verbindung per Qemu über SSH zum Host erfolgt. Klicken Sie auf Connect.
-
Wenn der Fingerprint korrekt ist, bestätigen Sie mit OK.
-
Wenn die Verbindung zum Server scheitert, loggen Sie sich z.B. per Terminal einmal via SSH auf Selbigem ein. Der SSH-Key wird somit abgelegt und anschließend klappt die Verbindung per virt-manager.
-
Kehren Sie zum virt-manager zurück und verbinden sich nun erneut mit dem Server. Tippen Sie das Benutzerpassworte ein.
-
Klicken Sie auf OK.
-
Die Verbindung ist nun hergestellt. Es wird in diesem Beispiel bereits eine VM auf dem KVM-Host betrieben. Sie können diese nun mit dem virt-manager verwalten, per Rechtsklick oder oben in der Menüleiste.
Neue virtuelle Maschine erstellen
Da die Verbindung zum KVM-Host nun erfolgreich hergestellt wurde, kann eine VM mithilfe des virt-managers angelegt werden.
-
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf QEMU/KVM:<IP-ADRESSE>, d.h. der entfernte Host, und wählen Sie New.
-
Es werden verschiedene Methoden angeboten, das Installationsmedium des zu installierenden Betriebssystems anzubinden. Bei dieser Anleitung wurde das *.iso File von Ubuntu 16.04.1 auf den Desktop-Computer heruntergeladen. Klicken Sie auf Forward.
-
Das ISO-Image wird nun ausgewählt. Klicken Sie auf Browse.
-
Wählen Sie das gewünschte ISO-File aus und klicken Sie anschließend auf Choose Volume.
-
Das zu installierende Betriebssystem wird dem virt-manager angegeben.
-
Klicken Sie nach der Auswahl auf Forward.
-
Wählen Sie RAM-Größe und CPU-Anzahl für die neue VM aus.
-
Wir haben die Ressourcen für die VM erhöht. Klicken Sie auf Forward.
-
Ein Disk Image wird für die VM angelegt, wählen Sie die für Ihren Zweck passende Größe und klicken Sie auf Forward.
-
Vergeben Sie der VM einen Namen, wählen Sie die Netzwerkanbindung und klicken Sie anschließend auf Finish. In diesem Beispiel wird das standardmäßige NAT-Netzwerk des KVM-Hosts verwendet. Wie Sie eine Netzwerkbrücke erstellen, ist im Artikel KVM mit OpenPOWER im Abschnitt Netzwerkkonfiguration beschrieben. Die neue virtuelle Maschine ist nun fertig konfiguriert.
-
Die VM wird automatisch gestartet und es wird das Passwort des Users des KVM-Hosts abgefragt.
-
Geben Sie das Passwort ein und klicken Sie auf OK.
Installationsprozess von Ubuntu Server 16.04.1
Nachfolgend wird der Installationsprozess von Ubuntu Server 16.04.1 beschrieben, dieser gestaltet sich identisch zu einer physischen Installation.
-
Es wird nun eine grafische Konsole für die neue VM gestartet und der Installationsdialog für Ubuntu Server startet. Folgen Sie den Anweisungen und in wenigen Schritten ist Ubuntu als KVM-Gast installiert.
-
Sprachkonfiguration
-
Regionale Einstellungen
-
Kontinent
-
Land festlegen
-
Locales definieren
-
Keyboard-Konfiguration
-
Keyboard-Konfiguration bestätigen
-
Zusätzliche Komponenten werden geladen
-
Netzwerkkonfiguration per DHCP
-
Hostnamen festlegen
-
Vollständigen Namen angeben
-
Usernamen wählen
-
Passwort festlegen
-
Passwort bestätigen
-
Home-Verzeichnis verschlüsseln
-
Zeitzone konfigurieren
-
Partitionsmethode auswählen
-
Installations-Partition festlegen
-
Einstellungen prüfen und bestätigen
-
System-Installation beginnt
-
System-Installation
-
Proxy (wenn erforderlich) angeben
-
Der Paketmanager apt wird konfiguriert
-
Update-Strategie auswählen
-
Weitere Software wird installiert
-
Die Installation wird aufgeräumt
-
Der GRUB-Bootloader wird installiert
-
Die Installation wird abgeschlossen, Uhrzeiteinstellungen setzen
-
Die Installation ist abgeschlossen und nun wird ein Neustart der VM mit Continue durchgeführt.
-
Geben Sie das Passwort des KVM-Host Users nun erneut an.
-
Sie können sich nun an der neuerstellten VM erstmalig anmelden.
Login in die neuerstellte VM
Nun kann man sich vom KVM-Host aus per SSH auf der neuerstellten VM einloggen, da ein NAT-Netzwerk zu den KVM-Gästen besteht. Die KVM-Gäste erhalten eine Internetverbindung, aber für den Zugriff von außerhalb des Hosts auf die VMs ist eine Netzwerkbrücke erforderlich.
-
Verbindung via SSH-Sitzung auf den KVM-Host zur neuen VM herstellen.
-
Passwort angeben
-
Der Login in die neue VM per SSH ist nun erfolgt.
Virt-top
Virt-top ist ein top-ähnliches Tool zum Anzeigen der Virtualisierungsstatistiken, es kann per sudo apt-get install virt-top nachinstalliert werden. Nachfolgender Screenshot zeigt die Anzeige von virt-top von einer SSH-Sitzung zum Virtualisierungs-Host.
-
Mit virt-top kann man den Ressourcenverbrauch der virtuellen Maschinen aufzeigen. Ausgeschaltete VMs werden mit runden Klammern umschlossen dargestellt.
Weitere Informationen
- virt-manager - Desktop tool for managing virtual machines via libvirt (github.com) - virt-manager Quellcode auf GitHub
Einzelnachweise
- ↑ virt-manager/README (github.com)
|
Autor: Thomas Niedermeier Thomas Niedermeier arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er absolvierte an der Hochschule Deggendorf sein Studium zum Bachelor Wirtschaftsinformatik. Seit 2013 ist Thomas bei Thomas-Krenn beschäftigt und kümmert sich unter anderem um OPNsense Firewalls, das Thomas-Krenn-Wiki und Firmware Sicherheitsupdates. |

