Open-E JovianDSS ist eine auf Linux und dem ZFS Dateisystem basierende Storage Software, die vor allem Speicher-Anforderungen an mittlere und größere Unternehmen abdeckt. Neben grundlegenden Funktionen eines Speichersystems bietet Open-E JovianDSS High-Availability, Metro HA Cluster und On- & Off-site Data Protection. In diesem Wikiartikel zeigen wir am Beispiel einer virtualisierten Instanz von Open-E JovianDSS wie es konfiguriert und für die Off-site Replizierung vorbereitet wird.
Informationen zu Open-E JovianDSS
Dieser Abschnitt steckt kurz die Eckpunkte der JovianDSS Storage Software ab.
Release Notes
Die Release Notes listen neben Informationen zu JovianDSS auch Tipps zur Performance Optimierung der Installation.[1]
Features und Vorteile
Die wichtigsten Features von Open-E JovianDSS sind:[2]
- 128-bit ZFS File System
- Nahezu unbegrenzte maximale Storagegröße
- Kapazitätserweiterung jederzeit
- Modernes Management von Pools statt einzelner Volumes
- Vielfältige Hochverfügbarkeitsfunktionen
- Enterprise-Features
- Thin Provisioning
- Deduplizierung
- Unbegrenzte Snapshots
Produktvergleich
Um das passende Produkt für Ihre Anforderungen auszuwählen, bietet Open-E eine Vergleichstabelle zwischen den Open-E Softwareprodukten JovianDSS, DSS V7 und DSS V7 SOHO an.[3] Die FAQs des Herstellers unterstützen Sie mit Antworten zu den gängigen Fragen zu JovianDSS.[4]
Systemanforderungen
Die Hardware zum Betrieb von JovianDSS sollte nicht zu knapp bemessen sein, da die Systemanforderungen doch deutlich über den Anforderungen z.B. eines Debian Servers liegen.[5]
- Mindestens 16 GB für die Boot-Partition erforderlich
- Mindestens 8 GB RAM erforderlich
- Auf einem USB-Stick installierbar, aber Installation auf HDDs oder SSDs wird für den Produktiveinsatz empfohlen
- ECC RAM wird vorausgesetzt
- Single Node mit SATA Festplatten möglich, aber SAS Festplatten werden aus Performancegründen empfohlen
- Ein HA-Cluster Setup erfordert SAS Festplatten
- Gespiegelter Write Log wird empfohlen
- Eine USV wird empfohlen
- HBA mit einer DirectPath I/O Konfiguration bei der Verwendung von VMware ESXi empfohlen
Starten der VM und Konfiguration im Webinterface
Die JovianDSS Instanz wurde als virtuelle Maschine auf einem ESXi Host definiert. Nachfolgender Abschnitt zeigt den ersten Start der neuen Installation und die Aktivierung der Lizenz.
Die VM wurde nun fertig konfiguriert und kann nun initial gestartet werden.
Markieren Sie die VM und klicken Sie auf den Einschalten-Knopf.
Mit einem Rechtsklick auf die VM gelangen Sie zum Kontextmenü, öffnen Sie nun die Konsole.
Ein neues Fenster mit der Konsole der VM wird geöffnet und der Startvorgang des Open-E JovianDSS erfolgt.
Der Installer wird geladen.
Das License agreement wird angezeigt.
Bestätigen Sie das License agreement.
Das Drive 7 wird als Installationsort für die JovianDSS Instanz ausgewählt. Dies ist die erste Festplatte mit der SCSI ID (0:0), die Reihenfolge ist in dieser Auswahl umgedreht.
Die Daten werden kopiert.
JovianDSS ist nun installiert und zeigt die Konsolenansicht.
Weitere Konfiguration
Nach der Konfiguration der VM und Installation erfolgt nun die finale Konfiguration des JovianDSS in der Konsole und im Webinterface.
Grundlegende Konfiguration in der Konsole
Standardmäßig wird auf den Netzwerkinterfaces eine statische IP angelegt, dies muss noch entsprechend Ihrer Netzwerkkonfiguration abgeändert werden.
Standardeinstellungen
- IP Adressenpool: 192.168.0.220
- Subnetzmaske: 255.255.255.0
- Standardlogin: admin
- Standardpasswort: admin
Navigieren Sie zum Menüpunkt Open Network Interfaces. Eine orange Markierung zeigt die richtige Position des Cursors. Betätigen Sie dann auf Enter.
Das Menü zur Netzwerkkonfiguration wird angezeigt. Konfigurieren Sie nun die Netzwerkadapter passend zu Ihrem Netzwerk und klicken Sie anschließend auf OK. Die Konfiguration in der Konsole ist nun ebenso abgeschlossen.
Konfiguration im Webinterface
Nach der erfolgreichen Installation und IP-Konfiguration mithilfe der Konsole kann das JovianDSS nun mit einem Browser nach Wahl weiter konfiguriert werden. Nachfolgender Abschnitt erläutert anhand Screnshots die Storagepool-Konfiguration.
Grundkonfiguration
Navigieren Sie im Webbrowser zur IP des JovianDSS. In diesem Beispiel wird die IP-Adresse des ersten Interfaces der Instanz verwendet.
Warnmeldung aufgrund eines Zertifikatsfehlers. Klicken Sie auf weiter zu <IP> (unsicher).
Geben Sie den Product Key des JovianDSS ein.
Login mit dem Standardpasswort admin vornehmen.
Das Software License agreement akzeptieren.
Sie sind nun im Webinterface des JovianDSS angelangt. Nun können nun z.B. zpool-Storagepools anlegen, Einstellungen anpassen und User anlegen.
Aktivierung von JovianDSS
JovianDSS ist mittels eines Aktivierungscodes nun noch zu aktivieren, wie dies gelingt, erfahren Sie anhand der nachfolgenden Bildergalerie.
Klicken Sie auf Activate now, links neben Logout.
Klicken Sie auf den grünen Activate Button.
In diesem Beispiel wird eine Online-Aktivierung durchgeführt. Klicken Sie auf Activate.
Hier ist jetzt eine Trial-Version (60 Tage) aktiviert. Klicken Sie auf Close.
CLI access aktivieren
Um per SSH oder plink.exe die JovianDSS Instanz administrieren zu können, wird der CLI Zugang aktiviert.
Wechseln Sie zum Menü System Settings und scrollen Sie dann zum Punkt CLI access. Der Schieberegler ist für eine Aktivierung nach rechts zu bewegen.
Der Port kann angepasst werden. Vergeben Sie ein geeignetes Passwort. Klicken Sie anschließend auf Apply.
Erstellen eines zpool Storagepools
Nachfolgender Abschnitt zeigt die Erstellung eines zpool Storagepools.
Klicken Sie rechts unterhalb Logout auf Add zpool.
Es werden alle verfügbaren Disks angezeigt.
Die Disk Groups werden nun erstellt. Im ersten Schritt wird eine Gruppe mit sdb und sdc für eine Datenpartition erstellt. Der RAID-Level kann angepasst werden. Mirror bedeutet, dass ein RAID1 erstellt wird. Markieren Sie die entsprechenden Disks und klicken Sie auf Add group.
Nun werden nur mehr 5 verfügbare Disks angezeigt, da zwei bereits konfiguriert wurden. Klicken Sie auf Next.
sdd und sde werden nun zu einem gespiegelten Write-Log zusammengefasst.
Es verbleiben noch drei verfügbare Disks. Klicken Sie auf Next.
sdf wird markiert und als Lesecache konfiguriert.
Die verbleibenden beiden Disks werden als Spares konfiguriert.
Vergeben Sie eine Bezeichnung für diesen neuen Storagepool und klicken Sie auf Next.
Eine Übersichtsseite wird angezeigt. Durch bestätigen mit Add zpool wird die Storagepool-Konfiguration anschließend überprüft.
Die Prüfung der Storagepool-Konfiguration läuft.
Klicken Sie erneut auf Add zpool, der Storagepool wird nun fertiggestellt.
Ein Storagepool mit der Bezeichnung Pool-0 ist nun auf dem JovianDSS vorhanden.
Einzelnachweise
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Autor: Thomas Niedermeier
Thomas Niedermeier arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er absolvierte an der Hochschule Deggendorf sein Studium zum Bachelor Wirtschaftsinformatik. Seit 2013 ist Thomas bei Thomas-Krenn beschäftigt und kümmert sich unter anderem um OPNsense Firewalls, das Thomas-Krenn-Wiki und Firmware Sicherheitsupdates.
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