Einfache Samba Freigabe unter Debian

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Eine einfache Samba Freigabe kann im lokalen Netzwerk ein nützlicher Ablageort sein, um gemeinsam Dateien zu teilen. Dieser Artikel zeigt wie Sie anhand eines Debian 8 basierten Systems eine öffentliche Samba Freigabe erstellen. Als Client-Software zum Testen der Verbindung wird Ubuntu 16.04 sowie Windows 10 eingesetzt.

Hinweis: Hiermit erhält jeder Benutzer im Netzwerk Zugriff auf die erstellte Freigabe. Lesend, schreiben sowie auch löschend. Weitere Informationen zu User- und Passwortbasierten Samba-Freigaben finden Sie im Artikel Samba Freigabe mit Authentifizierung.

Installation und Konfiguration am Debian Server

Diese folgenden Abschnitte zeigen die erforderlichen Konfigurationsschritte am Debian Server, um den Samba Server in Betrieb zu nehmen.

Installation des Samba Dienstes

Die Installation des Samba Servers erfolgt über apt-get, die erforderlichen Abhängigkeiten werden automatisch aufgelöst und installiert.

$ sudo apt-get install samba

Konfiguration

Der nachfolgenden Abschnitt zeigt die Konfiguration des Samba Dienstes auf dem Debian 8 Server.

Während der Installation wird automatisch eine Standard-Konfigurationsdatei smb.conf im Verzeichnis /etc/samba/ erstellt. Die Datei enthält zahlreiche wertvolle Kommentare. Wir empfehlen daher die Datei für spätere Referenzzwecke zu sichern.

  1. Verschieben der bisherigen Konfigrationsdatei:
    $ sudo mv /etc/samba/smb.conf /etc/samba/smb.orig
  2. Anlegen der neuen Konfigurationsdatei smb.conf:
    $ sudo vi /etc/samba/smb.conf
  3. Beispiel eines einfachen Share erstellen:

Tragen Sie dort nun folgende Konfiguration in die smb.conf ein.

[global]
workgroup = smb
security = user
map to guest = Bad Password

[homes]
comment = Home Directories
browsable = no
read only = no
create mode = 0750

[public]
path = /media/storage/ 
public = yes
writable = yes
comment = smb share
printable = no
guest ok = yes

Mit dieser Konfiguration erhalten Sie eine Freigabe namens public, sie zielt in diesem Beispiel auf den Mountpoint /media/storage. Beachten Sie bitte, dass der Mountpoint /media/storage mit den Verzeichnisrechten 777 versehen werden muss, damit alle Benutzer darauf Lese- und Schreibzugriff erhalten.

$sudo chmod 777 /media/storage

Samba neustarten

Damit die Konfiguration übernommen wird, müssen Sie den Samba Dienst neustarten. Dies erfolgt unter Debian 8 mit systemd.

$ sudo systemctl restart smbd.service

Statusabfrage des Samba Daemons

Die Systemd Statusabfrage liefert eine detaillierte Ausgabe zum Zustand des Samba Daemons.

$ sudo systemctl status smbd.service
● smbd.service - LSB: start Samba SMB/CIFS daemon (smbd)
   Loaded: loaded (/etc/init.d/smbd)
   Active: active (running) since Thu 2017-01-12 16:24:36 CET; 4s ago
  Process: 4278 ExecStop=/etc/init.d/smbd stop (code=exited, status=0/SUCCESS)
  Process: 4242 ExecReload=/etc/init.d/smbd reload (code=exited, status=0/SUCCESS)
  Process: 4282 ExecStart=/etc/init.d/smbd start (code=exited, status=0/SUCCESS)
   CGroup: /system.slice/smbd.service
           ├─4291 /usr/sbin/smbd -D
           ├─4293 /usr/sbin/smbd -D
           └─4295 /usr/sbin/smbd -D

Jan 12 16:24:36 debian systemd[1]: Starting LSB: start Samba SMB/CIFS daemon (smbd)...
Jan 12 16:24:36 debian smbd[4282]: Starting SMB/CIFS daemon: smbd.
Jan 12 16:24:36 debian systemd[1]: Started LSB: start Samba SMB/CIFS daemon (smbd).
Jan 12 16:24:36 debian smbd[4291]: [2017/01/12 16:24:36.543209,  0] ../lib/util/become_daemon.c...ady)
Jan 12 16:24:36 debian smbd[4291]: STATUS=daemon 'smbd' finished starting up and ready to serve...ions
Hint: Some lines were ellipsized, use -l to show in full.

Mounten der Freigaben

Nachdem nun der Samba-Server vollständig konfiguriert und neugestartet wurde, kann das angelegte Share nun durch Clients verwendet werden. Dies wird anhand eines Ubuntu 16.04 und eines Windows 10 Clients in den nachfolgenden Abschnitten erläutert.

An einem Linux-basierten Client

Bei allen aktuellen Debian-basierten Linux Distributionen wird das Paket cifs-utils verwendet. Bis inklusive Ubuntu 12.04 konnte das alte Paket smbfs verwendet werden.[1]

$ apt-get install cifs-utils

Nun wird die Public-Freigabe an einem Linux-basierten Client mit folgendem Kommando gemountet. Sie werden nach einem Passwort gefragt. Bestätigen Sie dies bei dieser Freigabe einfach mit der Eingabetaste.

$ sudo mount -t cifs //<IP-des-Samba-Servers>/public /lokaler/mountpoint -o user=nobody
Password for nobody@//<IP-des-Samba-Servers>/public:  <ENTER>

Abfrage mit mount

Mit der Eingabe von mount können sämtliche eingehängten Freigaben abgefragt werden.

Aushängen der Freigaben

Führen Sie als Root oder mit sudo das Kommando umount /Mountpunkt/des/Shares aus, um die Freigabe wieder aus dem Dateisystem des Linux-basierten Clients zu entfernen.

An einem Windows 10 Client

Die Public-Freigabe kann wie im folgenden Abschnitt erklärt, an einem Windows 10 Client verbunden werden. Es stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die Verbindung vorzunehmen.

Über die Eingabeaufforderung lässt sich das Netzwerklaufwerk mit folgendem Kommando verbinden:[2]

C:\Users\tniedermeier>net use <Laufwerksbuchstabe>: \\<IP-des-Samba-Servers>\public

Alternativ können Sie das Netzlaufwerk auch über den Explorer wie in den folgenden Schritten erläutert verbinden:

Wenn Sie auf die Freigabe zugreifen möchten, ohne dass Sie dieser einen Laufwerksbuchstaben zuordnen, können Sie auch direkt im Explorer in der Eingabezeile den Netzwerkpfades einfach eintippen:

\\<IP-des-Samba-Servers>\public

Entfernen des Netzlaufwerks

Verbundene Netzlaufwerke können in der Eingabeaufforderung mit dem folgenden Kommando entfernt werden.

net use <Laufwerksbuchstabe>: /Delete
Z: wurde erfolgreich gelöscht.

Eine weitere Möglichkeit ist, es mithilfe des Explorers zu entfernen. Klicken Sie dazu mittels Rechtsklick auf das Netzlaufwerk und anschließend auf Trennen.

Einzelnachweise

  1. Samba Client cifs (wiki.ubuntuusers.de)
  2. Net use (technet.microsoft.com)

Weitere Informationen


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Autor: Thomas Niedermeier

Thomas Niedermeier arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er absolvierte an der Hochschule Deggendorf sein Studium zum Bachelor Wirtschaftsinformatik. Seit 2013 ist Thomas bei Thomas-Krenn beschäftigt und kümmert sich unter anderem um OPNsense Firewalls, das Thomas-Krenn-Wiki und Firmware Sicherheitsupdates.

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