Azure Stack HCI Warnung im Windows Admin Center - Storage Pool is running out of capacity

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Azure Stack HCI

In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie im Windows Admin Center die Warnung „The storage pool is running out of capacity. The configurable threshold is set to 70% currently“ deaktiviert werden kann. Hierfür zeige ich die Ursache der Meldung, genauso wie die Anpassung dieses Thresholds, damit die Meldung erst dann auftaucht, wenn es sich tatsächlich um eine Warnung handelt.

Außerdem sehen Sie, welcher zusätzliche Threshold aktiviert werden sollte, damit Sie sich bezüglich der Reserve-Kapazität [1] in Ihrem Azure Stack HCI oder Storage Spaces Direct Cluster nicht außerhalb der Microsoft-Empfehlung bewegen.

Die nachfolgenden Einstellungen können im laufenden Betrieb durchgeführt werden, nachdem eine Einstellung getätigt wurde, kann es bis zu 10 Minuten dauern, damit die entsprechende Warnung verschwindet, bzw. angezeigt wird.

Storage Pool is running out of capacity


The storage pool is running out of capacity - Ursache

Seit dem Windows Server 2022 und der Azure Stack HCI 21H2 Version taucht im Windows Admin Center bei vielen Clustern die Warnung „The storage pool is running out of capacity. The configurable threshold is set to 70% currently“ auf.

Als Ursache hierfür kann die Einführung von Thin-Provisioning in Azure Stack HCI genannt werden. Mit dieser Einführung kam ein neuer Threshold im StoragePool mit dazu, dieser nennt sich „ThinProvisioningAlertThresholds

Sobald die verbauten Datenträger mit mehr als 70% der Kapazität belegt werden, erscheint diese Meldung. Hierbei handelt es sich nicht einmal um die tatsächlichen Daten, welche die Kapazität belegen, sondern es reicht auch schon, wenn Fixed-Provisioned-Volumes erstellt werden.

Threshold berechnen und anpassen

Dieser ThinProvisioningAltertThresholds sollte angepasst werden, damit das System die Warnung erst dann ausgibt, wenn wir in den zu reservierenden Bereich kommen.

Bei Azure Stack HCI und Storage Spaces Direct empfiehlt Microsoft, dass die Kapazität von einem Capacity-Datenträger pro Knoten freigelassen werden sollte, dies ermöglicht dem System beim Ausfall eines Datenträgers einen umgehenden Rebuild zu starten. Microsoft nennt diesen freigelassenen Speicherplatz Reserve-Kapazität. Gedanklich, im übertragenen Sinne ist dies mit einer Hot-Spare bei einem RAID-Controller zu vergleichen, jedoch mit dem Unterschied, dass nicht ein kompletter Datenträger unbenutzt bleibt, sondern von jedem Datenträger nur ein kleiner %-Anteil der Kapazität freibleibt.

Im Windows Admin Center unter Drives sehen wir die Kapazität des Storage Pools. Außerdem sehen wir, welche Kapazität der gesamte Storage Pool aufweist, welche Kapazität im Storage Pool noch für Volumes zur Verfügung steht (grauer Bereich), bzw. welche Reserve-Empfehlung (grau schraffierter Bereich) Microsoft abgibt.

Aus der Total Size und der Reserve Size lässt sich dann der prozentuale Reserve-Anteil berechnen.

Ein Rechenbeispiel, wie dieser Threshold angepasst werden sollte:

In unserem Beispiel sind pro System 4x 800GB NVMes verbaut, grob gesagt sollte der Wert etwa bei 75% liegen, da wir nur 3x 800GB für die Datenspeicherung verwenden sollten und 1x 800GB als Reserve-Kapazität.

Wenn wir diesen Wert nun nachrechnen anhand der von Microsoft ausgegebenen Daten kommen wir auf folgende Werte:

  • Total Size: 5,82 TB
  • Reserve: 1,46 TB

100 – 1,46 * 100 : 5,82 = 100 – 25,09 = 74,91

Wir runden das Ergebnis auf eine Nachkommastelle, daher ergibt sich der neue ThinProvisioningAltertThresholds von 74,9%.

Warnung für unterschrittene Reserve-Kapazität aktivieren

Zusätzlich empfiehlt es sich, dass die Warnung für das unterschreiten der von Microsoft empfohlenen Reserve-Kapazität aktiviert wird. Diese ist per Default nicht im System aktiviert.

Sollte die empfohlene Reserve-Kapazität unterschritten werden, kann das HCI System bei einem Datenträgerausfall keinen automatischen Rebuild mehr starten.

Wenn dieser Fall eintritt, wird im System die folgende Warnung ausgegeben:

The storage pool has less than the recommended reserve capacity of one drive per servers. This may limit the ability of volumes to repair after drive failures.


Einzelnachweise

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Autor: Armin Oberneder

Armin Oberneder ist seit knapp 10 Jahren bei der Thomas-Krenn.AG tätig. Dort ist er aktuell im Solutions Bereich des Produktmanagements eingesetzt und kümmert sich somit um alle kundenspezifischen Anfragen rund um Server, Storage, Virtualisierung und Netzwerk. Armin hat sich in den vergangen Jahren vor Allem auf Windows Server, Software-Defined-Technologien und Netzwerktechnik spezialisiert.

Aufgrund dieser Spezialisierungen ist er für die Planung und die Implementation von Windows Server Umgebungen bei Kunden zuständig. Bei Problemen kümmert er sich darum, dass schnellstmöglichst eine Lösung gefunden wird.

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