Windows Server 2022: Was Sie vor der Migration wissen sollten
0Seit September 2021 ist das neue Serverbetriebssystem von Microsoft auf dem Markt. Es bietet zahlreiche neue Funktionen insbesondere bei den Themen Sicherheit und Einbindung von Cloud-Diensten. Wer von einer älteren Version migrieren möchte, kann bis Windows 2016 In-Place-Upgrades auf bestehender Hardware installieren. Bei einem Umstieg bis Januar 2022 lassen sich außerdem Lizenzkosten sparen.
Windows Server 2022 ist ausgelegt für bis zu 48 Terabyte RAM und 64 Sockel (2.048 Prozessoren) und eignet sich damit ideal als SQL- oder Anwendungsserver, aber auch als Fileserver und Domain Controller. Das Betriebssystem kann dabei mehrere Serverrollen parallel übernehmen. Obendrein unterstützt es nun Nested Virtualization für Intel- sowie AMD-Prozessoren, um einen Hyper-V in einer virtuellen Maschine (VM) zu hosten.
Was Advanced-Multi-Layer-Security an zusätzlicher Sicherheit bringt
Secured-Core-Server gewährleistet bei Servern mit Windows 2022, dass Hardware, Firmware und Betriebssystem von Microsoft zertifiziert sind. Das soll sicherstellen, dass der Server schon beim Hochfahren hardware- und softwareseitig vor Angriffen geschützt ist. Auf Verbindungsebene kommen ergänzend zum Defender Sicherheitsmechanismen wie Secure DNS Client over HTTPS sowie eine AES-256-GCM/CCM-Verschlüsselung für Server Message Block (SMB) hinzu. Allein die Advanced-Multi-Layer-Security lohnt einen Umstieg auf Windows Server 2022.
Wie Sie Azure Arc für Ihr Servermanagement nutzen können
Die Server lassen sich im Server Core (PowerShell) oder über die GUI des Windows-Administrators auf dem Gerät verwalten. Zudem stellt Microsoft das webbasierte Windows-Admin-Center kostenlos dafür zur Verfügung. Die Software kann auf dem Server laufen oder greift webbasiert auf ihn zu. Mit dem Windows-Admin-Center kann der Administrator bei Bedarf zahlreiche Monitoring- und Analyse-Funktionen von Azure Arc aus dem Azure-Portal-Management nutzen, um zum Beispiel verteilte Server im Blick zu behalten.
Welche Editionen es von Windows Server 2022 gibt
- Bei Windows Server 2022 Essentials handelt es sich um die Standardversion mit eingeschränkter Lizenzierung. Microsoft beschränkt sie auf einen CPU-Sockel, zehn Kerne, 25 Benutzer und 50 Devices. Es darf auch nur eine virtuelle Maschine damit betrieben werden. Diese Version kommt vor allem für kleine Unternehmen infrage.
- Windows Server 2022 Standard muss nach der Anzahl der Serverkerne lizenziert werden und startet bei 16 Cores. Diese Edition unterstützt maximal zwei VMs und einen Hyper-V-Host. Sie ist hochskalierbar auf bis zu 48 Terabyte Arbeitsspeicher sowie 64 CPU-Sockel (maximal 2.048 Prozessoren). Diese Version eignet sich perfekt als Anwendungs- oder Fileserver.
- Windows Server 2022 Datacenter ist in gleichem Maße skalierbar und stellt dabei unbegrenzte Virtual-Server-Nutzungsrechte sowie eine zusätzliche HCI-Funktionalität zur Verfügung. Geeignet für größere virtuelle Umgebungen.
- Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition steht ausschließlich unter Azure, Azure Stack HCI und Azure Stack Hub zur Verfügung und ist bis jetzt nur als Public Preview verfügbar. Diese Ausgabe eignet sich zum Beispiel für zertifizierte HCIs wie Azure Stack HCI Micro-Cluster und Azure Stack HCI Rack-Series. Ergänzend zur Datacenter-Edition enthält sie Extended Networking und das neue Netzwerkprotokoll SMB over QUIC, das eine immense Leistungssteigerung verspricht. Wer das Betriebssystem im Server Core verwaltet, kann zudem die neue Hotpatch-Funktion nutzen. Sie reduziert bei Software-Updates die Downtime für Neustarts von mehreren Minuten auf unter drei Sekunden, weil nur isolierte Prozesse und Kernel-Elemente neu hochgefahren werden.
Was bei der Migration zu beachten ist
Bei der Auswahl der Evaluierungsedition sollte der Administrator bedenken, dass sich Betriebssysteme immer nur upgraden lassen. Hat er eine Datacenter-Edition für die Evaluation gewählt, kann er diese nach dem Kauf nicht in eine Standardedition umwandeln – umgekehrt stellt es kein Problem dar. Nach der Wahl der Ausgabe gibt es verschiedene Verfahren, einen bestehenden Windows-Server zu migrieren. Bei Windows Server 2022 stellt Microsoft In-Place-Upgrades von Windows Server 2016 bis 2019 bereit. Diese können Administratoren auf der bestehenden Server-Hardware oder virtuellen Maschine durchführen. Bei den 2016er-Versionen ist das besonders für virtuelle Maschinen sinnvoll. Ansonsten bietet sich bei größeren Migrationssprüngen eine Side-by-Side-Installation mit aktueller Hardware an.
Wer bestehende Systeme migrieren möchte, sollte schnell handeln, um Geld zu sparen: Microsoft hat für Februar 2022 Preissteigerungen für die OEM-Lizenzen angekündigt, und die merklich preiswertere OEM-Software hat den gleichen Funktionsumfang wie Volumenlizenzen.
Wann es sich lohnt, Windows Server 2022 und Azure Stack HCI zu kombinieren
Windows Server 2022 Datacenter kann mehrere Serverrollen einnehmen und stellt unbegrenzte Virtual-Server-Nutzungsrechte sowie HCI-Funktionalität bereit, und zwar ohne jede Verbindung zu Azure. Das neue Microsoft-Betriebssystem Azure Stack HCI ist dagegen ausschließlich für HCI-Umgebungen konzipiert und entsprechend umfangreicher und leistungsfähiger dafür ausgestattet. Es ermöglicht zum Beispiel Stretched Clustering über mehrere Rechenzentren, enthält Extended-Security-Updates für ältere Systeme, bietet Thin Provisioning für Storage und viele weitere Dienste, die es bei Windows Server 2022 nicht gibt. Demnächst sollen damit auch GPU-Pools für Poweruser möglich sein.
Eine Kombination aus beiden liefert nicht nur den Funktionsumfang beider Betriebssysteme, sondern kann zudem Lizenzkosten sparen: die Client-Access-Lizenzen für Virtual Machines unter Azure Stack HCI und zum Beispiel Wartungslizenzen für ältere Systeme.
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Thomas-Krenn hat mehrere Serversysteme für Windows Server 2022 optimiert und bietet OEM-Software zum Upgrade vorhandener Rechner sowie die zertifizierten HCIs Azure Stack HCI Micro-Cluster und Azure Stack HCI Rack-Series an. Bei Fragen zu Auswahl und Anpassungen von Hard- und Software stehen Ihnen Experten mit Rat und Tat zur Seite.
Thomas-Krenn-Wiki-Eintrag: Windows Server 2022 Editionsunterschiede
Webinar: Windows Server 2022 mit Manfred Helber