Solid State Drives (SSD): Der Preis der Leistung
0Früher war alles einfacher: Brauchte man Speicherplatz – so kaufte man sich Festplatten. Was musste man wissen?
- Umdrehungen: 7.200, 10.000, 15.000
- Kapazität: 146GB – 4000GB
- Kosten: €/GB
Der Punkt ist: Eine SSD „hält“ nur eine bestimmte, vordefinierte Zeit, bezogen auf die Schreibzyklen. Diese Zeit kann je nach Modell, verwendeter Technologie und der Schreiblast variieren. Ganz im Gegensatz zur Festplatte: Diese kann – unter Idealbedingungen – länger funktionieren als der Einsatzzeitraum des Systems.
SSDs haben mit Festplatten nur noch gemein, dass sie über einen SATA oder SAS Anschluss verfügen und auf ihnen Daten abgelegt werden können. Durch die Verwendung von Speicherzellen hat eine SSD grundsätzlich eine sehr hohe Lese-Leistung in Bezug auf IO Operation pro Sekunde (da keine Rotation vorhanden ist und damit die Latenz annähernd Null ist). Dies führt dazu, dass auch der Durchsatz (MB/s) sehr hoch ist, jedoch muss man festhalten, dass die Festplatte in Bezug auf sequentielle Lese- und Schreibvorgänge noch immer das beste Medium ist. Daneben können Speicherzellen nicht unendlich oft beschrieben werden. Dies führte dazu, dass zu Beginn der Entwicklung der Typ einer Speicherzelle (SLC, MLC, eMLC, TLC ) von entscheidender Bedeutung war. „Eine neue Technologie ist kein Allheilmittel.“ Dies liefert eine Aussage darüber, wie oft man die Zellen beschreiben kann. Als Vergleichswert wurde der Begriff „TeraBytes Written“ eingeführt. Dieser beschreibt die Menge an GB/TB/PB, die im Laufe der Lebenszeit (meist übereinstimmend mit der Garantiezeit) geschrieben werden können. Ein recht neuer Wert setzt sich langsam aber sicher durch, der auch die Garantiezeit mit einbezieht: Drive Write Per Day (DWPD). Dieser beschreibt wie oft eine SSD pro Tag (über die komplette Kapazität) überschrieben werden kann. Anhand des DWPD Wertes kann man zumindest die Lebenszeit der SSDs neutral vergleichen.
Was muss man heute für die richtige Auswahl einer SSD wissen?- Kapazität: 8GB – 1800GB
- Arbeitslast:
- Booten
- 100% Lesen
- 50% Lesen / 50% Schreiben
- 100% Schreiben
- Wie wichtig ist die konstante Schreibperformance über die Laufzeit?
- Kosten: €/IO –> Relativiert auf die DWPD und TBW
Was die Entscheidung zusätzlich schwierig macht: Für die Anforderung könnte eine SSD, die für den Einsatz im Notebook/Desktop konzipiert worden ist, genauso geeignet sein. Man sollte sich deshalb bereits im Vorfeld Gedanken über die notwendige Stabilität des Systems machen und entsprechend Beratung einholen.
Hier noch ein Vergleich, wann eine HDD oder SSD sinnvoller sein kann:- HDD im Vorteil: Videoüberwachung –> Große sequentielle Schreib- und wenig Lesevorgänge
- SSD im Vorteil: Als Boot-Medium/für Datenbanken (hier ist jedoch primär RAM als Speichermedium zu bevorzugen) und in rauen Umgebungen (Erschütterungen, Hitze/Kälte)
Wie immer gilt „eine neue Technologie ist kein Allheilmittel“. Auch hier gilt: SSDs sind kein 1:1 Ersatz für HDDs! Denn im schlimmsten Fall ist die SSD nicht nur teurer und auch langsamer als eine Festplatte, sondern hat auch nach 3 Monaten schon ausgedient. Denn ein Formel 1 Wagen ist auch nur bedingt für den Einsatz auf der Landstraße geeignet.