So funktioniert 10 Gigabit Ethernet
210 Gigabit Ethernet (10GE oder 10GbE oder 10 GigE) ist eine Ethernet-Variante mit einer Übertragungsrate von 10 Gbit/s (10 Milliarden Bits pro Sekunde). Sie ist damit zehn Mal schneller als Gigabit Ethernet. Allgemein ist zu sagen, dass sich Möglichkeiten der Verkabelung (direkt, über Switch) und die allgemeine Funktionsweise bei 10GbE nicht von 1GbE oder anderen Ethernetstandards unterscheidet.
Übertragungstechniken
Für 10GE existieren zahlreiche Übertragungstechniken für optische Verbindungen und Kupferverbindungen. Intel Marketing Programs Manager Brian Yoshinaka gab in den folgenden beiden Postings interessante Hintergrundinformationen zu diesen Übertragungstechniken: [Hinweis: Beiträge im Intel Blog nicht mehr verfügbar]
- One Small Step for the Data Center; One Giant leap for 10 GbE: 10 Gigabit Ethernet on the Motherboard (The Server Room Blog, Intel, 09.04.2012)
- 10 Gigabit Ethernet Update: Another Serving of Alphabet Soup (The Server Room Blog, Intel, 20.06.2011)
Anschlussarten
Bei der Bezeichnung der Anschlussarten unterscheidet man zwischen MMF (=Vielmodiges Vielwelliges Glasfaser, Multi-Mode optical Fiber) und SMF (=Monomodiges Glasfaser, Single-Mode optical Fiber), dabei gibt es folgende Schnittstellen mit folgenden Übertragungsmedien:
- 10GBASE-CR Twinax Kupfer (bis maximal 7m)
- 10GBASE-SRL 50 micron MMF (bis maximal 100m)
- 10GBASE-SR 50 micron MMF (bis maximal 300m)
- 10GBASE-LRM 62.5 micron MMF (bis maximal 220m)
- 10GBASE-LR 9 micron SMF (bis maximal 10km)
- 10GBASE-T Twinax Kupfer (bis maximal 100m)
Über Lichtwellenleiter (Entfernung > 10m)
Diese Anschlussart über SFP+ Netzwerkkarte bietet die flexibelsten Möglichkeiten der Verkabelung. Allgemein sind alle Geräte mit einem leeren Anschlussschacht ausgestattet, wie im obigen Bild dargestellt. Die SFP+ Module gibt es in verschiedenen Short- und Long-Range Varianten.
Über Kupfer
Die Performance von 10GBASE-T mit CAT-5e Verkabelung wird im Standard nicht spezifiziert und kann aufgrunddessen nicht garantiert werden. Es sollten Feldtests gemacht werden, um die Geschwindgkeit zu testen. CAT 6 wird benutzt für bis 55m und CAT 6a bis 100m.
Bis 7m kann man SFP+ verwenden. In diesem Fall wird ein twinaxiales Kupferkabel verwendet, welches bereits mit den SFP+ Modulen ausgestattet ist.
Der RJ45 Anschluss kann ebenfalls verwendet werden, jedoch wird dieser über ein Modul genutzt was nur maximal 1GbE nach außen weitergeben kann.
Bei der Anschlussart CX4 werden spezielle CX4 Kabel mit CX4 Konnektoren an beiden Enden verwendet. Aufgrund der geringen maximalen Länge ist diese Verkabelung innerhalb eines Racks zu empfehlen. CX4 bietet die niedrigste Latenz.
Hallo,
wollte fragen wie man den Unterschied zwischen einem normalen lan und einem 10G lan optisch sieht also unterscheidet.
Guten Tag,
rein optisch sieht man nur einen Unterschied, ob es sich um einen Lichtwellenleiter oder ein Kupferkabel handelt. Da es jedoch für beide Geschwindigkeiten (1G und 10G) sowohl Kupfer- als auch Lichtwellenverbindungen gibt, kann man dadurch die Geschwindigkeit nicht unterscheiden. Um beispielsweise bei einer Kupferverbindung zu überprüfen, ob eine Verbindung 10 Gbit/s schafft, müssen alle Komponenten 10G tauglich sein (Switch, Kabel, Netzwerkkarte). Beim Kabel ist dazu z.B. ein Kat. 6a Kabel erforderlich, um die 100 m Distanz mit 10G zu schaffen.
Viele Grüße,
Ihr Team der Thomas-Krenn.AG