Unterschied zwischen VA (Voltampere) und Watt

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Bei der Dimensionierung von USV Anlagen arbeitet man mit Leistungsangaben in Watt und in VA (Voltampere). Die Unterschiede zwischen Watt und VA werden in diesem Artikel erläutert. Bei der Dimensionierung einer USV muss sowohl die maximale Wirkleistung (Watt) als auch die maximale Scheinleistung (VA) der USV berücksichtigt werden.

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Leistungsaufnahme

Die maximale Leistungsaufnahme eines Computers wird in Watt und VA (Voltampere) angegeben.

Wirkleistung in Watt

Die Wirkleistung wird in Watt angegeben:

  • Diese Leistung wird tatsächlich zum Betreiben der CPU, RAM, Festplatten, Lüfter etc. verwendet und wird damit in Wärme umgewandelt.
  • Multipliziert mit der Zeit (z.B. 1 Stunde) ergibt sich daraus die maximale Arbeit in Wattstunden. Meist verwendet man zur Notation jedoch Kilowattstunden (kWh, entspricht 1.000 Wattstunden). Für diese Kilowattstunden zahlt man beim Energieversorger.
    • Anmerkung: da sich die Wirkleistung je nach CPU-Last etc. ändert, liegt die tatsächliche Arbeit meistens unter der maximalen Arbeit.

Scheinleistung in Voltampere

Die Scheinleistung wird in Voltampere (VA) angegeben:

  • Die Scheinleistung setzt sich zusammen aus der tatsächlich umgesetzten Wirkleistung und einer zusätzlichen Blindleistung:
    • Die Blindleistung ist jene Leistung, die zwischen Erzeuger (z.B. Kraftwerk) und einem Verbraucher (z.B. Server) pendelt.
    • Da diese Blindleistung hin- und her-pendelt, bezahlt man dafür nichts beim Energieversorger.
    • Diese Blindleistung muss aber zusätzlich zur Wirkleistung über alle Komponenten übertragen werden können.
  • Somit müssen Kabel und USVs die Scheinleistung (die sich aus Blindleistung und Wirkleistung zusammen setzt) übertragen können.
  • Bei manchen elektrischen Verbrauchern kommt es zu keiner Blindleistung, z.B. bei einer Glühbirne. Dann ist die Scheinleistung gleich der Wirkleistung.
  • Bei Kondensatornetzteilen kommt es zu einer Blindleistung. Die Scheinleistung ist damit höher als die Wirkleistung. Der Leistungsfaktor bezeichnet das Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung. Er liegt bei Kondensatornetzteilen meistens zwischen 0,55 und 0,75 (55% bis 75%).[1]

Auslegung der USV

Eine USV Anlage ist für eine bestimmte maximale Wirkleistung (Watt) und eine bestimmte maximale Scheinleistung (VA) ausgelegt.

Für die Auslegung einer USV gilt:

  • die Summe der Wirkleistungen (Watt) aller angeschlossenen Geräte muss unter der maximalen Wirkleistung der USV liegen, und
  • die Summe der Scheinleistungen (VA) aller angeschlossenen Geräte muss unter der maximalen Scheinleistung der USV liegen.

Hinweis: Für eine korrekte Auslegung müssen beide Bedinungen erfüllt sein!

Beispiel

Die Online Xanto-USV S2000R bietet:

  • eine maximale Wirkleistung von 1800 Watt
  • eine maximale Scheinleistung von 2000 VA

Einzelnachweise

  1. Watts and Volt-Amps: Powerful Confusion APC White Paper #15 (www.apc.com)

Weitere Informationen


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Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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