Dieser Artikel erklärt die prinzipielle Funktionsweise von iSCSI (Internet Small Computer Systems Interface). iSCSI bietet wie Fibre Channel alle erforderlichen Komponenten zum Aufbau eines Speichernetzwerkes (SAN, Storage Area Network). iSCSI ist im RFC 3720 definiert.
Bei einer iSCSI Kommunikation sprechen folgende Komponenten miteinanander:
Ein Client in einem iSCSI Speichernetz wird als iSCSI Initiator Node (oder kurz 'iSCSI Initator') bezeichnet. Dieser iSCSI Initiator kann sich mit einem Server (dem iSCSI Target) verbinden. Der iSCSI Initiator schickt dabei SCSI Kommandos an das iSCSI Target. Diese SCSI Kommandos sind dazu in IP Pakete verpackt.
iSCSI Initatoren gibt es in folgenden Formen:
Solange Booten von iSCSI kein Kriterium ist, spricht nichts gegen den Einsatz von iSCSI Software Initiatoren. Mit etwas zusätzlichen Konfigurationsaufwand ist ein Netz-Boot mit dem iSCSI Software Initiator sogar durchaus möglich.[1][2][3] iSCSI Software Initiatoren sind billiger, sehr weit verbreitet und sehr stabil. Auch iSCSI über 10 GBit Ethernet wird sich künftig damit sehr einfach mit normalen 10 GBit Ethernet Netzerkkarten implementieren lassen.[4]
Ein Server in einem iSCSI Speichernetz wird als iSCSI Target Node (oder kurz 'iSCSI Target') bezeichnet. Ein solches iSCSI Target kann ein oder mehrere sogenannte logical units (LU) bereitstellen. Oft wird für den Begriff logical unit die Abkürzung LUN verwendet (obwohl diese Abkürzung eigentlich für LU number = logical unit number steht).
iSCSI Targets gibt es in folgenden Formen:
iSCSI Server implementieren die iSCSI Target Funktionalität auf unterschiedliche Weise:[5]
iSCSI hat seine Ursprünge im normalen SCSI (Small Computer Systems Interface). Genaugenommen ist iSCSI die Abbildung des SCSI remote procedure invocation model über das TCP Protokoll:[6]
Der iSCSI Initiator und das iSCSI Target teilen die Kommunikation in einzelne Nachrichten. Eine solche iSCSI Nachricht wird als 'iSCSI protocol data unit' bezeichnet.
Wie oben erwähnt sprechen bei einer iSCSI Kommunikation ein iSCSI Initator und iSCSI Target miteinander. Das Gespräch wird aber immer vom iSCSI Initator begonnen. Für ein Gespräch können eine oder mehrere iSCSI Connections (für jede iSCSI Connection wird eine eigene TCP Connection aufgebaut) genutzt werden. Ein solches Gespräch wird als iSCSI Session bezeichnet.
Die folgende Darstellung zeigt den schematischen Aufbau eines iSCSI Setups:
In iSCSI gibt es zwei Session Typen:[7]
Der Typ einer iSCSI Session wird während des iSCSI Logins definiert.
Für Multipathing unter iSCSI kann auf folgende Arten umgesetzt werden:
Für Storage Multipathing, welches unabhängig von der Übertragungstechnologie funktionieren soll, gibt es zwei Bereiche:
Details zu diesen Möglichkeiten liefert der Artikel Storage Multipathing Technologien.
iSCSI bietet darüber hinaus direkt im Protokoll auch Möglichkeiten für Multipathing über MC/S (Multiple Connections per Session). Damit MC/S verwendet werden kann, müssen sowohl der iSCSI Initiator als auch das iSCSI Target MC/S unterstützen.
Initiator | MC/S Support? | weitere Informationen |
---|---|---|
Linux Open-iSCSI Software Initiator | nein | ISCSI Multipathing unter Linux |
Microsoft iSCSI Software Initiator | ja | http://technet.microsoft.com/en-us/library/dd759096.aspx |
Target | MC/S Support? | weitere Informationen |
---|---|---|
EMC CLARiiON | nein | |
EMC Celerra | ja | http://technet.microsoft.com/en-us/library/dd759096.aspx |
NetApp | ja | http://technet.microsoft.com/en-us/library/dd759096.aspx http://blogs.netapp.com/dropzone/2009/05/the-free-consultant-iscsi-part-ii.html |
Autor: Werner Fischer Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.
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