Storage-Systeme 2015 – Lösungen im Überblick
0Im Kleinen: Einfachheit ist Trumpf
Der Einzug von Virtualisierung in die IT, immer mehr auch in kleineren Firmen stellt dort jeden Administrator über kurz oder lang vor die Frage: „Was soll jetzt mit dem Storage geschehen? Welcher Technik, welchen Herstellern vertrauen wir unsere wertvollen Unternehmensdaten an?“ Denn im Zuge der Konsolidierung der Serverlandschaft wird Ausfallsicherheit und hohe Verfügbarkeit auch für Storage zum entscheidenden Thema. Zusätzlich zu der steilen Lernkurve, die Virtualisierung im Einstieg schon erfordert, muss sich ein IT-Verantwortlicher nun mit den Produkten Technologien und Begriffen der Storage-Branche auseinandersetzen, einem IT-Industriezweig, mit dem einst nur Großunternehmen oder spezialisierten Provider in Berührung kamen. Erklärtes Ziel vieler Hersteller ist es deshalb auch, die „Enterprise“-Komplexität von Storage-Lösungen so weit wie möglich zu reduzieren, um ihre Lösungen für KMU attraktiv zu machen. Viele dieser Firmen kommen ursprünglich aus dem Consumer-Bereich und haben deshalb ein sehr gutes Gespür für einfache und benutzerfreundliche Funktionen und Konzentration auf das Wesentliche. Als äußerst erfolgreicher Hersteller ist hierbei Synology zu nennen, dessen Produkte eine simple und einfach strukturierte Bedienoberfläche bieten (den Disk Station Manager – kurz DSM). Dieser ermöglicht auch einem Storage-Neuling die Einrichtung und Bedienung ohne lange Einarbeitungszeit. Bei der Bestückung mit Datenträgern, sei es HDDs oder SSDs – ist der Anwender frei im Rahmen der Kompatibilitätsliste. Synology-Partner bieten außerdem einen Austausch-Service an, wodurch diese Lösungen auch kleineren Unternehmen einen attraktiven Einstieg in den Speicher-Markt ermöglichen.
Hochverfügbarkeit für den Mittelstand
Die Forderung nach „Always-On“ der gesamten IT, auch bei Klein- und Mittelstandsunternehmen verlangt nach Systemen, die von sich aus bereits über Redundanzen bei Controllern und Netzteil verfügen. Vor allen anderen Funktionen und Performance-Angaben steht dabei die ununterbrochene Verfügbarkeit an erster Stelle – getreu dem Motto: „Einschalten und Vergessen“ Diese Sichtweise betrachtet sich als getrenntes autarkes System, das sich über eigene Hard- und Software definiert. Die Systeme kommen meist von großen Herstellern, bei denen langjährige Erfahrung und die Fokussierung auf das Thema Storage ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit erwarten lassen. Service-Leistungen wie „Rundum-Sorglos-Pakete“ – die etwa den proaktiven Tausch von Datenträgern beinhalten, bevor diese ablaufen, runden diese Produktkategorie ab. Bei relativ niedrigen Einstiegspreisen (ab 9.000 €) bieten solche „Fertig-Systeme“ zuverlässigen, hochverfügbaren Speicher kombiniert mit guter Performance. Einsatzbereiche können sowohl der Einstieg in die Virtualisierung als auch die Konsolidierung von Fileservern sein. Ein beliebter Vertreter dieser Storage-Klasse ist die E-Serie von NetApp die hohe Performance mit solider Hochverfügbarkeit kombiniert. NetApp baut die E-Serie ständig aus, so dass Anwender hier schnell ein auf ihre Anforderungen zugeschnittenes System finden. Die FAS-Serie als Multifunktions-Storage punktet hingegen mit breiter Applikationsunterstützung und Integrationsmöglichkeiten. Darüber hinaus bietet die FAS-Systeme enorme Skalierbarkeit sowohl horizontal (mehr Speicherkapazität) als auch vertikal (mehrere Systeme als Cluster).
Software Defined Storage – Höchstmaß an Flexibilität und Offenheit
Ohne das Schlagwort „Software Defined Storage“ (SDS) geht im Marketing der Hersteller derzeit nichts. Ein zentraler Bestandteil des SDS-Versprechens ist die Entkopplung des Speichermanagements von der darunterliegenden Hardware. Gerade in Unternehmen, deren IT möglichst flexibel und zeitnah auf neue Anforderungen reagieren muss, bietet die Trennung von Hard- und Software entscheidende Vorteile: Die Hardware stößt spätestens nach drei bis fünf Jahren an ihre Grenzen und kann es bei Geschwindigkeit, Funktionsumfang und Energie- Verbrauch mit aktuellen Angeboten nicht mehr aufnehmen. Bei klassischen „Box“-Systemen muss dann neben dem Blech auch die Software ausgewechselt werden. Das bringt in den meisten Fällen doppelte Kosten und deutlichen Mehraufwand in der Übergangsphase mit sich. Durch intelligente Speicher-Software, die auf Standard-Servern läuft und keine Hardwarebindung aufweist, wird dieser Zyklus durchbrochen. Als führendes Unternehmen ist hier Nexenta mit dem Produkt NexentaStor zu nennen, das sich bereits seit Jahren dem SDS-Thema verschrieben hat und die Hardware zwar qualifiziert und zertifiziert, jedoch dem Kunden die Wahl bei Entscheidung des Partners überlasst. Steht im Markt eine neue leistungsfähige Hardware-Generation bereit, dann kann diese die alten Maschinen ersetzen, ohne dass neue Software erworben werden muss. Transparente Lizenz- und Wartungsgebühren gestalten die Storage-Kosten kalkulierbar.