VMware Infrastructure 3 iSCSI Storage Konfiguration

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Dieser Artikel beschreibt Möglichkeiten zur iSCSI Storage Konfiguration bei VMware Infrastructure 3 (ESX 3.5 / ESXi 3.5).

iSCSI Initiatoren

Hardware iSCSI Initiator

Der Hardware iSCSI Initiator verwendet von VMware unterstützte physische iSCSI Host Bus Adapter (HBA), z.B. den Qlogic QLA4050 iSCSI HBA. Ein iSCSI HBA stellt die Verbindung zum SAN über Ethernet und das TCP/IP Netzwerk bereit. Der Hardware Initiator erscheint nicht in der Netzwerk Konfiguration des ESX Hosts. Stattdessen erscheint er als Storageadapter in der Storage Konfiguration.

Funktionen des Hardware iSCSI Initiators[1]:

  • ESX Server Boot vom iSCSI SAN ist nur mit dem Hardwere iSCSI Initiator möglich
  • Multipathing Unterstützung für Failover, aber kein Load-Balancing
  • Unterstützung von VMotion, VMware HA und VMware DRS

Software iSCSI Initiator

Die Konfiguration des Software iSCSI Initiators bei VMware ESX erfordert einen VMkernel Port und einen Service Console Port. Beide müssen sich im selben Subnetz befinden. Bei ESXi ist nur ein VMkernel Port erforderlich[2]. Die korrekte Konfiguration des VMkernel Port kann mittel dem vmkping Kommando überprüft werden.

Funktionen des Software iSCSI Initiators[1]:

  • kein ESX Server Boot vom iSCSI SAN mittels Software iSCSI Initiator möglich
  • Multipathing Unterstützung für Failover, aber kein Load-Balancing (NIC-Teaming)
  • Unterstützung von VMotion, VMware HA und VMware DRS

Abhängig von der verwendeten ESX Version hat der Software iSCSI Initiator einen unterschiedlichen Adapternamen:

ESX Version Adaptername des Software iSCSI Initiators
ESX 3.0.x vmbha40
ESX 3.5 vmbha32
ESXi 3.5 vmhba33 oder höher (vmhba32 wird für USB verwendet, ev. auch vmhba33 etc.)

Multipathing

Als Multipathing bezeichnet man die Verwendung von mehreren, voneinander unabhängigen physischen Verbindungen (Pfaden) zwischen Host und Speichersystem. Wenn ein aktiver Pfad ausfällt wird daraufhin ein alternativer Pfad genützt um die Verbindung aufrecht zu erhalten. Ein solcher Vorgang wird als Pfad-Failover (Path Failover) bezeichnet.

VMware ESX unterstützt derzeit kein Microsoft MPIO oder Multiple Connections per Session[3]. Dennoch gibt es die folgenden Möglichkeiten Multipathing Mechanismen zu nützen.

Multipathing mit Hardware iSCSI Initiator

Multipathing mit dem Hardware Initiator wird in der Regel mit zwei iSCSI HBAs im ESX Server eingerichtet. Wenn das Speichersystem auch zwei Anschlüsse (Storage Ports, SP) hat kann damit sowohl ein Ausfall eines HBAs (HBA-Failover) als auch ein Ausfall eines Storage Ports (SP-Failover) abgedeckt werden. Dies muss vom Speichersystem auch unterstützt werden[4][5].

Multipathing mit Software iSCSI Initiator

Multipathing mit dem Software Initiator kann auf zwei Arten implementiert werden:

  1. Indem ein einzelner virtueller VMKernel iSCSI Netzwerk Switch an mehrere physische Netzwerkkarten angeschlossen wird (NIC Teaming Funktion). Bei einem Ausfall einer Verbindung oder einer Netzwerkkarte gewährleistet NIC Teaming den Pfad-Failover. Die NIC Teaming Pfade erscheinen nicht als mehrfache Pfade zum Speichersystem in der ESX Konfiguration. NIC Teaming wird vollständig vom Netzwerklayer abgewickelt. Es muss daher separat von der ESX SCSI Storage Multipath Konfiguration eingerichtet und überwacht werden[6].
  2. Indem zwei unterschiedliche virtuelle VMKernel iSCSI Netzwerk Switches verwendet werden, die sich in unterschiedlichen IP Netzen befinden (möglich seit ESX/ESXi 3.5). Das iSCSI Storage System muss dabei auch jeweils Targets in diesen beiden IP Netzen besitzen[7].

Anmerkung: Der Software iSCSI Initiator baut zu jedem Target nur eine einzelne Verbindung auf. Bei einem Speichersystem mit einem Target, das mehrere LUNs enthält, geht der Datenverkehr aller LUNs über diese eine Verbindung.

Beispiel: VMware ESXi 3.5 mit EMC iSCSI AX4-5i Multipathing Konfiguration zeigt ein konkretes Beispiel mit Multipathing mit dem Software iSCSI Initiator.

10Gb Ethernet und Jumbo Frames Support

Derzeit werden offiziell keine Jumbo Frames für iSCSI sowie kein 10Gb Ethernet supportet. Der offizielle Support für 10Gb ist aber schon angekündigt, siehe https://blogs.vmware.com/vi/2008/06/storage-vmotion.html. Auch Jumbo Frames können technisch schon genützt werden (ohne offiziellen Support!), siehe https://blog.scottlowe.org/2008/04/22/esx-server-ip-storage-and-jumbo-frames/.

Referenzen

  1. 1,0 1,1 iSCSI Design Considerations and Deployment Guide Seite 7 (das Dokument bezieht sich auf ESX Version 3.0)
  2. Appendix C: What’s New and Different in VI 3.5 GOTCHA: ESX 3i is different, Seite 28
  3. iSCSI Design Considerations and Deployment Guide Seite 3 (das Dokument bezieht sich auf ESX Version 3.0)
  4. VMware SAN System Design and Deployment Guide Path Switching with Hardware iSCSI Initiators, Seite 195
  5. Storage / SAN Compatibility Guide For ESX Server 3.5 and ESX Server 3i Abschnitt iSCSI
  6. VMware SAN System Design and Deployment Guide Path Switching with iSCSI Software Initiators, Seite 194 und 196, Figure B-4 Single Subnet Configuration
  7. VMware SAN System Design and Deployment Guide Path Switching with iSCSI Software Initiators, Seite 196/197, Figure B-5 Multiple Subnet Configuration

Weitere Informationen


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Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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