Ubuntu eingebauten Bildschirm eDP-1 deaktivieren

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Nach einem Update von Ubuntu 16.04.1 (Linux Kernel 4.4) auf Ubuntu 16.04.2 (Linux Kernel 4.8) kann es zu Problemen bei der Grafikausgabe durch einen zusätzlich erkannten "eingebauten Bildschirm" (eDP-1) kommen. Dieser erweitert ungewollt den Desktop. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie das Problem lösen und diesen fälschlich erkannten Bildschirm deaktivieren können.

Problem und Ursache

Auf einem Desktop System mit Intel-Grafik wird zu Beginn Ubuntu 16.04.1 mit Linux Kernel 4.4 verwendet. Damit funktioniert die Grafikausgabe an einem angeschlossenen Monitor problemlos. Nach einem Update auf Ubuntu 16.04.2 mit Linux Kernel 4.8 wird ein weiterer (in Wirklichkeit nicht vorhandener) "eingebauter Bildschirm" mit der Bezeichnung eDP-1[1] erkannt. Die Desktopfläche wird automatisch auf diesen zweiten Bildschirm ausgeweitet. Sie kann jedoch nicht genutzt werden, da dieser Anzeigebereich naturgemäß für den Anwender nicht sichtbar ist.

Die Ursache für dieses Problem ist ein Bug des Treibers.[2]

Lösungen

Drei Möglichkeiten stehen zur Lösung des Problems zur Auswahl:

  1. Linux Kernel 4.4 verwenden
  2. Deaktivieren von eDP-1
  3. Kernel Patch anwenden

Linux Kernel 4.4

Sofern keine Funktionen von neueren Kernel Versionen erforderlich sind, kann weiterhin der Linux Kernel 4.4 verwendet werden. Da es sich um einen LTS-Kernel von Ubuntu handelt, wird dieser so lange wie Ubuntu 16.04 mit Sicherheitsupdates versorgt.[3]

Deaktivieren von eDP-1

Alternativ kann mit der Bootoption "video=eDP-1:d" der "eingebaute Bildschirm" deaktiviert werden:[4]

  1. Grub Konfigurationsdatei bearbeiten (mit vi oder gedit):
    sudo vi /etc/default/grub
  2. Bootoption ergänzen:
    GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="[bisherige Optionen] video=eDP-1:d"
  3. Grub Konfiguration aktualisieren:
    sudo update-grub

Beachten Sie dabei jedoch, dass es bei Kernel-Updates (z.B. auf Kernel 4.11) zu einer Umbenennung der Ports durch den Treiber kommen kann. Die Bootoption muss dann eventuell auf "video=DP-1:d" geändert werden, weil bei diesem Kernel der Port, an dem der tatsächlich vorhandene Monitor angeschlossen ist, als DP-2 erkannt wird.[2]

Kernel Patch anwenden

Als weitere Lösungsmöglichkeit kann bei einem selbst-kompilierten Kernel ein Patch verwendet werden.[5] Dieser wird voraussichtlich auch in neueren Linux Kernel Versionen Einzug nehmen.

Einzelnachweise


Foto Werner Fischer.jpg

Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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