OpenPOWER Verbindung auf serielle Konsole

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Zum Zugriff auf die Startmeldungen sowie den Petitboot Bootmanager des 2HE OpenPOWER Single-CPU RP2112 Servers ist die Verwendung der seriellen Konsole erforderlich. Ein Zugriff über einen direkt angeschlossenen Monitor oder die Remote-Konsole des IPMI Webinterfaces ist bislang nicht möglich, da es für den ASPEED AST2400 Grafik-Chip noch keinen Treiber für die POWER-Architektur im Linux Kernel gibt. In diesem Artikel zeigen wir daher, wie Sie mit einem seriellen Kabel (Nullmodemkabel) und der Software PuTTY auf einem zweiten Rechner oder alternativ über das Netzwerk via IPMI Serial-over-LAN auf die serielle Konsole zugreifen.

Zugriff mit einem seriellen Kabel und PuTTY

Für eine serielle Verbindung über ein Nullmodemkabel wird in diesem Beispiel das beliebte SSH- und Telnet-Tool PuTTY verwendet. PuTTY ist für Windows und für Linux verfügbar.

Von einem Windows System aus

Installieren Sie zuerst PuTTY.[1]

Anschließend starten Sie PuTTY und wählen eine serielle Verbindung mit 115.200 baud Übertragungsrate.

Von einem Linux System aus

Installieren Sie zuerst PuTTY. Unter Ubuntu führen Sie dazu beispielsweise folgendes Kommando aus:

$ sudo apt-get install putty

Mithilfe von PuTTY kann nun eine serielle Verbindung zum OpenPOWER Server hergestellt werden. Um die richtige Konsolenverbindung herauszufinden, wird mit dmesg der Kernel-Ringpuffer abgefragt. In der Ausgabe von dmesg können Sie nach dem String tty mittels grep filtern:

$ dmesg|grep tty
[ 5853.177806] usb 1-1.2: FTDI USB Serial Device converter now attached to ttyUSB0

Anschließend können Sie PuTTY mit den folgenden Parametern aufrufen, es öffnet sich ein Konsolenfenster (erfordert GTK/X unter Linux) und der Server kann gestartet werden:

Putty mit folgenden Parametern starten:
$ sudo putty /dev/ttyUSB0 -serial -sercfg 115200,8,n,1,N

Zugriff mit einem seriellen Kabel und minicom

Mit minicom -D /dev/ttyUSB0 kann man direkt auf der Kommandozeile auf die serielle Konsole zugreifen.

Unter Linux kann mittels minicom alternativ direkt auf der Konsole die Verbindung zur seriellen Konsole des OpenPOWER Servers hergestellt werden. Installieren Sie dazu zuerst minicom:

sudo apt-get install minicom

Anschließend führen Sie minicom aus und übergeben die gewünschte serielle Schnittstelle als Parameter -D (standardmäßig wird die Konfiguration 115200,8,n,1,N bereits verwendet):

sudo minicom -D /dev/ttyUSB0

Zugriff via LAN und IPMI Serial-over-LAN

Alternativ kann statt einer seriellen Verbindung über ein Nullmodemkabel mit ipmitool auch eine Serial Over LAN (SOL) Verbindung zum BMC hergestellt werden. Diese Verbindungsart gelingt mit dem standardmäßig installierten Terminalclient unter Ubuntu, eine Installation von PuTTY ist nicht erforderlich.

  • Informationen anzeigen:
$ ipmitool -H 10.1.102.241 -I lan -U root -P **** sol info 1
Set in progress                 : set-complete
Enabled                         : true
Force Encryption                : false
Force Authentication            : false
Privilege Level                 : USER
Character Accumulate Level (ms) : 60
Character Send Threshold        : 96
Retry Count                     : 7
Retry Interval (ms)             : 500
Volatile Bit Rate (kbps)        : 115.2
Non-Volatile Bit Rate (kbps)    : 115.2
Payload Channel                 : 1 (0x01)
Payload Port                    : 623
  • SOL aktivieren:
$ ipmitool -H 10.1.102.241 -I lanplus -U root -P **** sol activate
[SOL Session operational.  Use ~? for help]

Einzelnachweise

  1. PuTTY Download Page (chiark.greenend.org.uk)


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Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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Autor: Thomas Niedermeier

Thomas Niedermeier arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er absolvierte an der Hochschule Deggendorf sein Studium zum Bachelor Wirtschaftsinformatik. Seit 2013 ist Thomas bei Thomas-Krenn beschäftigt und kümmert sich unter anderem um OPNsense Firewalls, das Thomas-Krenn-Wiki und Firmware Sicherheitsupdates.

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