Intel D3-S4510 SSDs und D3-S4610 SSDs Firmware Update XCV10110

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Intel hat für die SSDs der Intel D3-S4510 und Intel D3-S4610 Serien im März 2019 ein Firmware Update auf Firmware Version XCV10110 veröffentlicht. Das Firmware Update behebt Probleme, die bei 1,92 TB und 3,84 TB Modellen der Serien nach 1.700 Stunden kumulierter Leerlauf-Zeit (Idle Time) auftreten können.

Problembeschreibung

Bei den 1,92 TB und 3,84 TB Modellen der Intel D3-S4510 und Intel D3-S4610 Serien kann es nach 1.700 Stunden (70,83 Tagen) kumulierter Leerlauf-Einschaltstunden dazu kommen, dass die SSD nicht mehr reagiert.

Problemlösung durch Firmware Update

Ein Update auf Firmware Version XCV10110 behebt das Problem. Hier dazu der Auszug aus den Release Notes der Firmware:

March 2019, Firmware Revision XCV10110, Resolved 1.92TB and 3.84TB SKUs may become unresponsive at 1700 hrs. of cumulative Idle Power On Hours.[1]

Voraussetzungen

Das Firmware Update kann mit dem Intel SSD Data Center Tool (Tool Version 3.0.19 mit inkludiertem Firmware Update XCV10110 für die betroffenen SSDs) unter Linux, Windows und VMware durchgeführt werden.

Wichtiger Hinweis zu Backups: Wir empfehlen allgemein, regelmäßige Backups (am besten automatisiert) durchzuführen. Falls Ihr betroffenes System über kein aktuelles Backup verfügt, empfehlen wir zuerst das System kurzzeitig auszuschalten und erneut hochzufahren (siehe #Alternativer kurzfristiger Workaround) um den 1.700h Zähler erneut von vorne beginnen zu lassen und damit Zeit für ein Backup zu gewinnen. Führen Sie anschließend ein Backup durch um danach das Firmware Update durchzuführen.

Bei unseren Tests war bei den folgenden Konfigurationen ein direktes Updaten der SSD Firmware möglich (Ein Test unter VMware war bisher noch nicht möglich, da das erforderliche *.vib File erst kürzlich veröffentlicht wurde.):

SSD Firmware Update unter Microsoft Windows (getestet mit Windows Server 2019) bzw. Linux (getestet mit Debian GNU/Linux)
Anschluss via Firmware Update möglich
SATA (Anschluss am Mainboard)
SAS RAID (9361-4i MegaRAID Controller)
SAS HBA (Broadcom SAS 9300 HBAs (getestet mit 9300-8i)) ✔ (*)
SAS RAID Adaptec 8805-8i - (**)
SAS RAID/HBA andere Hersteller nicht getestet (***)
(*) Die Tests wurden mit Firmware Version 16.0.1.0 durchführt. Beim Einsatz einer älteren Firmware (Version 5.0) war das SSD Firmware Update nur unter Linux möglich, nicht jedoch unter Windows.
(**) Ein direktes Update über einen Adaptec RAID Controller ist nicht möglich, das isdct findet die SSDs nicht. Wir empfehlen bei Systemen mit Adaptec RAID Controller den Server abzuschalten und die Firmware der SSDs auf einem anderen Rechner (SSDs direkt angeschlossen via SATA) zu aktualisieren. Achten Sie dabei darauf, die SSD nicht zu formatieren oder zu mounten. Wir haben mehrere Tests durchgeführt. Wenn alle SSDs aktualisiert werden und dann wieder am ursprünglichen RAID Controller angeschlossen werden, erkannte der RAID Controller das RAID. In einem Fall wurde das RAID als Foreign Configuration erkannt konnte aber trotzdem wieder eingebunden werden. In weiteren Tests haben wir testweise nur eine SSD im RAID Verbund geflasht - diese wurde nicht mehr als Mitglied im RAID Verbund erkannt.
(***) Für SSDs, die an einem anderen RAID Controller oder HBA anschlossen sind, bietet das Intel SSD DCT Tool keine offizielle Unterstützung (Auszug aus dem User Guide: The Intel SSD DCT does not support SSD Data Center SATA drives behind HBAs (exception: LSI* Mega RAID adapters)). Falls ein HBA den "Model String" einer SSD anders darstellt, ist es dem Intel SSD DCT nicht möglich die SSD zuverlässig zu erkennen.

Firmware Update durchführen

Zum Updaten der Firmware führen Sie die folgenden Schritte durch:

  1. Laden Sie die Version 3.0.19 für Linux, Windows oder VMware herunter und installieren Sie das Tool. Das Intel SSD DCT steht hier zum Download bereit:
    Intel® SSD Data Center Tool (Intel® SSD DCT) (downloadcenter.intel.com)
  2. Überprüfen Sie dazu nach der Installation des Tools die Firmware aller angeschlossenen Intel SSDs:
    isdct show -d DeviceStatus,Index,Firmware,FirmwareUpdateAvailable -intelssd
  3. Führen Sie anschließend das Firmware Update für jede betroffene SSD durch:
    isdct load -intelssd 0
    (0 ist dabei der Index der SSD, verwenden Sie hier die entsprechenden Index-Informationen aus der Ausgabe des vorherigen Kommandos)
  4. Nachdem Sie die Firmware aller betroffenen SSDs aktualisiert haben, starten Sie den Server neu damit die neue Firmware aktiv wird.
  5. Überprüfen Sie abschließend ob alle Intel SSDs über die neueste Firmware verfügen:
    isdct show -d DeviceStatus,Index,Firmware,FirmwareUpdateAvailable -intelssd

Im folgenden Beispiel zeigen wir die Aktualisierung von drei SSDs (die als RAID5 an einem MegaRAID 9361 Controller konfiguriert sind) unter Windows Server 2019 Standard (Version 1809, Build 17763.107):

Alternativer kurzfristiger Workaround

Das Problem kann dauerhaft durch ein Firmware Update auf Version XCV10110 behoben werden. Alternativ ist es als Workaround möglich, ein betroffenes System kurzfristig aus- und wieder einzuschalten.

Falls es nicht sofort möglich ist, ein Firmware Update durchzuführen, empfehlen wir betroffene Server kurzzeitig aus- und wieder einzuschalten. Dies führt dazu, dass die maximale 1.700 Stunden kumulierte Leerlauf-Zeit von neuem bei 0 zu laufen beginnt und man damit gut 2 Monate Zeit gewinnt, bis wann man das Firmware Update durchführen muss.

Dieser kurzfristige Workaround ersetzt jedoch nicht dauerhaft das oben beschriebene Firmware Update.

FAQs

  • Gibt es das Intel SSD Data Center Tool Version 3.0.19 auch für VMware ESXi, damit SSDs welche in VMware zum Einsatz kommen, einfach aktualisiert werden können?
    Neue Information (Stand 05.04.2019): Der Download des Intel SSD DCT Tool Version 3.0.19 für VMware wurde von Intel ergänzt und kann nun heruntergeladen werden.

Weitere Informationen

Einzelnachweise


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Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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