DRBD Performance Probleme beheben

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DRBD (Distributed Replicated Block Device) ist eine freie Software zur Datenspiegelung zwischen zwei oder drei Servern. Wenn beim Einsatz von DRBD die gewünschte Schreibperformance nicht erreicht wird, liegt die Ursache oft bei den sogenannten Disk Flushes. Dieser Artikel liefert dazu einige Hintergrundinformationen.

Was sind Disk Flushes?

Ein Disk Flush ist eine spezielle Schreiboperation, die erst dann abgeschlossen ist wenn die Daten tatsächlich auf einem stabilen (nicht-flüchtigen) Speicher liegen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn bei einer einzelnen Festplatte die Daten tatsächlich auf den magnetisierten Scheiben liegen und NICHT nur im typischerweise 16 oder 32MB großen RAM-Cache einer Festplatte.

DRBD verwendet Disk Flushes um zu gewährleisten, dass die zu schreibenden Daten tatsächlich sicher gespeichert sind.[1]

Warum ist die Performance eingeschränkt?

Der Einsatz von Disk Flushes ähnelt dem Betrieb einer Festplatte wenn deren Cache deaktiviert ist. Einen Vergleich dazu finden Sie im Artikel Linux I/O Performance Tests mit dd (Beispiel Laptop).

Während beim Betrieb einer einzelnen Festplatte in einem Desktop-Rechner ein aktivierter Cache akzeptabel sein kann, so raten wir auf Server-Systemen vom Betrieb mit aktivierten Festplatten-Cache ab. Im Falle eines Stromausfalls geht nämlich der Cache-Inhalt verloren. Bei Server-Systemen mit hohem Schreibaufkommen droht hier Datenverlust. (Anmerkung: die Gefahr eines Datenverlusts besteht auch bei Desktop-Systemen - da dort aber verhältnismäßig selten geschrieben wird, ist das Risiko geringer, wenn auch vorhanden.)

Informationen zum Thema Caches bei Festplatten und RAID-Controllern finden Sie im folgenden Artikel:

DRBD Performance Probleme beheben

Die Verwendung von Disk Flushes kann in DRBD deaktiviert werden. Dadurch erhöht sich typischerweise die Schreibperformance.[2][3]

Achtung: Deaktivieren Sie Disk Flushes nur beim Einsatz von RAID-Controllern mit geschützten Caches (mit gewarteter BBU oder ZMCP). Achten Sie auch darauf, dass beim Einsatz solcher RAID-Controller mit BBU oder ZMCP die Caches auf den Festplatten selbst deaktiviert sind, da typischerweise nur der Cache am RAID-Controller selbst durch BBU/ZMCP geschützt wird.

Einzelnachweise

Weitere Informationen


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Autor: Werner Fischer

Werner Fischer arbeitet im Product Management Team von Thomas-Krenn. Er evaluiert dabei neueste Technologien und teilt sein Wissen in Fachartikeln, bei Konferenzen und im Thomas-Krenn Wiki. Bereits 2005 - ein Jahr nach seinem Abschluss des Studiums zu Computer- und Mediensicherheit an der FH Hagenberg - heuerte er beim bayerischen Server-Hersteller an. Als Öffi-Fan nutzt er gerne Bus & Bahn und genießt seinen morgendlichen Spaziergang ins Büro.


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